Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren?

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Beitrag  John Tenzer Fr 20 Jul 2018, 10:09

Nur ein paar aus der Hüfte heraus geschriebene Gedankengänge...:

Interessant

Für mich war Star Wars faktisch am Ende der Lucas-Ära ein in's Wach-Koma geprügeltes Mißbrauchsopfer.

Nach Disneys Machtübernahme gab Episode VII und Rebels in der Anfangszeit Hoffnung, die sich aber nicht bestätigt hatte.
Es war zuviel Cockteasing, ohne entsprechend zu liefern, zuviel PC, unkritische FanFic-Einbindung und eine gewaltig überbordende Portion Selbstreferenzen dabei.
Und gerade bei den Filmen keine Anzeichen eines wirklichen übergreifenden Konzeptes (wie es Marvel ja hat). Wenn man es recht bedenkt, war Episode VII nicht mal ein fertiger Film, sondern nur ein langer Trailer für irgendwas, was mal später kommen sollte. J.J.Abrahams Arbeitsweise eben.

Rogue One war nur eine Riesen-Materialschlacht, um die man dann verzweifelt irgendeine sehr dürftige Story mit blassen Charakteren drum stricken musste.

Und Episode VIII zog dann den Stecker. Das reicht einfach nicht.

Das war dann auch der Grund, weswegen ich mir SOLO nicht mehr angeschaut hatte - im Wissen darum, dass dieser mir höchstwahrscheinlich sogar gefallen hätte, weil er in die Richtung ginge, die ich mir seitens Disneys von Anfang an gewünscht hatte.

Aber irgendwann ist dann auch mal Schluss mit einem Konsum, der nur auf Leidensfähigkeit und Erwartungshaltung basiert. Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 2814660190

Absatz gelöscht!
Wir wollen keine weitere plitische Diskussion anheizen.
Gruß Sarge


Ich freue mich für die weiblichen Star Wars Fans, dass sie mit Rey eine Identifikationsfigur bekommen haben, muss aber schon anmerken, dass man es im Gegenzug den männlichen Fans seit Disneys Machtübernahme nicht wirklich gleichgetan hat.
Die Dominanz und Persistenz weiblicher Fokus-Charaktere mit eher blassen / androgynen oder todgeweihten männlichen Charakteren als Supporting Act fällt schon deutlich auf. Und ob nun Rey/Jyn Erso/Ashoka Tano/ SABINE und Hera, etc., alle sind sie laut Aussagen ihrer Schöpfer besser als ihre männlichen etablierten Pendants, bzw. Vorlagen.

(Übrigens mag ich die Figur Kylo Ren ob ihrer Komplexität wirklich sehr, und betrachte sie als eine der wenigen guten Einführungen in's cinematische Disney-Franchise.)

In Hollywood besteht mittlerweile ein sehr entschlossener Trend, es allen möglichen Gender-, und Minoritätsgruppen und auch der Feminismusbewegung ganz dolle recht machen zu wollen, und besonders das klassische männliche Heldenbild aufzulösen, will man nicht den Groll der "Sich-Nicht-eingebunden-fühlenden" auf sich ziehen.

Das scheint gerade Zeitgeist zu sein!

Der Produktion von Blockbustern, an die ein ganzes Marketing Franchise angeschlossen ist, gehen umfangreiche Marktstudien voraus, die sehr stringente Vorgaben liefern, was und wie, und in welchem Umfang in einem Film zu sein hat. Dazu eben dann noch das ewig drohende Schwert der Political Correctness, welches über den Häuptern der Produktionsfirma schwebt, welche mit einem Abweichen davon sich schnell zum schwarzen Schaf der Mainstream-Industrie outen könnte.

Cowboy schrieb:Disney ist nicht umsonst ein Weltkonzern geworden und bestimmt klug genug es nicht zu vergeigen. Leider bekamen sie beim falschen Film einen Warnschuss vor den Bug. Solo- A Star Wars Story wurde abgestraft für einige Fehler die Disney begangen hat. Im Thread über den Solo Film wurden diverse Gründe aufgelistet und längst nicht alle gehen auf Episode VIII zurück.
Überhaupt kommt Episode VIII nicht überall so schlecht weg. Ich fand ihn jetzt auch nicht umwerfend, aber auch nicht so schlecht wie er zerredet wurde.

Leider ist es doch momentan so, dass man im Internet von meckernden, trollenden Ar...löchern überschwemmt wird. Die, die am lautesten schreien finden am meisten Gehör. Die schweigende Mehrheit empfand vielleicht Episode VIII als gar nicht schlecht, hatte bloß kein Verlangen gegen den krakelenden Mob im Netz anzurennen. Wenn ich sehe das einige von Disney verlangen den letzten Film neu drehen zu lassen platzt mir ein Ei. Disney liefert, besonders in den Spin Off Filmen, sehr viel Fanservice der nur für uns "Alte" gedacht ist und jetzt geht gerade die Welt unter weil Episode VIII so unsagbar schlecht sein soll? Gut das bei Star Trek 1 noch kein Internet existierte. Die Fangemeinde hätte wahrscheinlich zum Lynchmord am Regisseur aufgerufen. Ich bin nur froh das es uns hier in den westlichen Ländern noch so gut geht. Wenn das unsere Sorgen sind haben wir zum Glück echt keine und ein verdammt gutes Leben!

Ich selbst bin seit den frühen 90ern Star Wars Fan und mit der Klassischen Trilogie aufgewachsen. Das ist die, mit der Jugendliche um und unter 20 nicht mehr viel anfangen können weil sie mittlerweile einfach alt ist.
Disney hat nun das Problem die alteingessenen Fans im Boot zu behalten, genau wie neue hinzu zu gewinnen und Jugendliche und junge Fans bei der (Geld)stange zu halten. Das ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen!
Für die Generation die mit Episode IV-VI aufgewachsen ist, ist SW quasi eine Kindheitserinnerung, eine Religion, ein Gefühl und zurücksehnen nach der guten alten Zeit. (Ja, damals fuhr man noch ohne Helm Fahrrad, aber auch damals war ein Schädel-Hirn Trauma auch schon ein Schädel-Hirn Trauma)
Wenn man nun als Altfan der Meinung ist das die neuen Star Wars Filme nicht mehr das Gefühl von damals vermitteln sollte man mal einiges überdenken.
Ist man noch so verliebt in seine Partnerin/Partner wie nach den ersten 10 Dates? Schmeckt die Leckmuschel oder das Brausepulver von Ahoi noch so schön wie damals? War Knight Rider wirklich die geile Serie die man damals nie verpassen wollte?
Wer diese Frage ehrlich beantwortet, sollte wissen das man ein Gefühl der 80er Jahre nicht zurückholen kann. Genauso wenig können wir unsere toten Großeltern zurückholen.

Doch, kann man. Und zwar mittels des Konsums von Medien.

Außerdem ist deutlich zu erkennen, dass es gerade in den letzten 5-10 Jahren eine deutliche 80er Retrowelle gibt, die eben jenes Feeling wieder ansatzweise aufleben lassen möchte. Der Kauf von Lucasfilm durch Disney und die Produktion (fast schon Überflutung des Marktes mit) neuen Star Wars Produkten (inklusive X-WIng TMG) gehört dazu. Ohne den Zauber der Nostalgie wären diese weit weniger erfolgreich.

(Nebenbei:

Es gibt Studien von Altenheimen, in denen Insassen zum Beispiel Musik ihrer Jugend vorgespielt wurde. Beim Hören dieser wurden jene Rezipienten auf einmal wieder viel aktiver und fühlten sich eigener Aussage nach subjektiv jünger und beschwingter. Manche fingen sogar an zu tanzen...).

Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 974313676

Was Liebe zu seiner Partnerin angeht; nun, eine Beziehung ist ein Garten, der konstant gepflegt gehört. Wer das nicht begreift, wird früher oder später ein unkrautverpestetes Gelände oder blanke Wüste vorfinden, auf der nichts mehr anzupflanzen ist.

Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 4078213871

Cowboy schrieb:Es wird nun aber von allen Seite von Disney verlangt das man das schafft und gleichzeitig die nächsten 1-2 Generationen ins Star Wars Boot oder Raumschiff holt damit dieses Label erhalten bleibt. Star Wars Chef bei Disney zu sein ist ebenso beschis... wie der Job als Verteidigungsminister. Man kann gar nicht gewinnen.
Wer sklavisch daran festhält wie "sein" Star Wars auszusehen hat, der kann gar nicht zufrieden aus dem Kino gehen.
Das Disney mit Rogue One und Solo gute Arbeit abgeliefert hat ist in meinen Augen völlig klar. Darum glaube ich das sie auch weiterhin tolle Star Wars Filme produzieren werden.

Disney besteht nicht nur aus Lucasfilm; er ist ein Megamultikonzern mit diversen Sparten, die weitgehend autonom voneinander geführt werden. Dies teilweise mit sehr unterschiedlichen Arbeitsansätzen und -philosophien.
Marvel und Pixar zum Beispiel haben extrem talentierte Köpfe im Produktionvorstand, die entweder wissen, wie man klassische Konzepte gut genug in neue Gewänder hüllt, um sie für ein breites Publikum interessant zu halten (Familie, Selbstbestimmung und Emanzipation / Widerstand gegen das Regime/die Kontrollstruktur), oder komplexe Lebenserfahrungen auf sehr empathische Art dem Zuschauer näherbringt, sodass er sich persönlich angesprochen fühlen kann.

Und - meiner Meinung nach - hat das Lucasfilm-Department um Kathleen Kennedy es seit Übernahme des Franchises trotz guter Ansätze viel zu lang falsch gemacht, um langfristig damit den gewünschten Erfolg zu holen!

ANH war im Grunde eine abgeschlossene klassisch arthurische Helden-Geschichte:

Ein unbedarfter Farmersjunge entpuppt sich als vom Schicksal auserwählter Held, bekommt von seinem alten Merlingleichen Mentor ein Zauberschwert und infiltriert mit seinen treuen Gefährten die düstere Burg eines Megalomanen voll von Monstern und gesichtslosen Mordbuben, um eine Prinzessin zu befreien.
In einer letzten verzweifelten Schlacht, bei der er auch gegen den Schwarzen Ritter als Enforcer des niederträchtigen Despoten kämpfen muss, schafft er es die Burg samt Overlord zu zerstören und sein Land und seine Leute zu retten und in eine glorreiche Zukunft zu führen. Und Ende!

ESB gab dem Ganzen einen neuen Spin mit dem Vater-Sohn-Konflikt und einer komplexen Geschichte, um die Erlangung von Reife und Überwindung der eigenen Ängste und "Triebe", mit der Vorführung der Konsequenz von Versagen. Und verpackte es in eine spannende Verfolgungsjagd (Chase movie), mit einem seinerzeit unerhörten Open End.

Abseits von James Bond gab es zu dem Zeitpunkt noch keine erpobten richtigen Langzeit-Franchises mit durchgehender Storyline. So bemühte man sich mit RotJ dann eben, die Geschichte zum Abschluss zu bringen; meines Erachtens aus Angst davor, nicht doch noch irgendwann einen kostspieligen Flop zu landen und das Franchise selbstzuversenken.

Damit war ein geschlossenes weitgehend harmonisches Konstrukt geschaffen, das im Grunde nicht wieder aufgebrochen hätte werden müssen.

Die Charaktere hatten gelitten, gekämpft und sich ihre Ruhe verdient.

Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 1534562941

Mit einem kleinen Funken von Respekt dieser Kreation gegenüber hätte man dies auch so belassen sollen.

Der richtige Ansatz wäre gewesen - und das zeigt sich auch bei den besseren Disney-Produktionen - das etablierte Szenario (den galaktischen Bürgerkrieg) zum Mittelpunkt neuer Erzählungen zu machen, nicht die Charaktere der OT.
Und dann eben nach weiteren Inspirationen in der klassischen Literatur zu suchen, um diese in's Star Wars Universum zu konvertieren.

Leider schien es mir, dass das bei Lucasfim Disney niemand verstanden hatte, und sich eben viel zu sehr von Marketing-Spezialisten, Sozialwissenschaftlern, der Pressestelle und Star Wars Historikern in's Ohr hatte plärren lassen.

Lucasfilm fehlte eine Person mit einer klaren Zielvorstellung wie Kevin Feige, um das Franchise zu reanimieren. Bekommen hatten sie leider nur die Kennedy.

Pech!

(Scheint so, als wären Frauen doch nicht immer die besseren Männer!)  Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 1233288525

Darth_Doc schrieb:
Rizzo schrieb:. Es ist eben ein Science FICTION Epos, ein modernes Märchen.

Damit wäre alles gesagt. Die original Trilogie war es noch. Mit den Prequels wurde diese Märchen ent­mys­ti­fi­ziert, und spätestens mit EP VIII zerstört.

Das trifft die Problematik eigentlich punktgenau.

Das Franchise erlitt schon dann einen tödlichen Unfall zu dem Zeitpunkt, an dem Lucas das alleinige kreative Monopol an sich reißen und ungebremst (und frei von Kritik und Revision vor, während und nach der Produktion) sich dran ausleben konnte, RetCons der Originaltrilogie inklusive.

Das, was mich am meisten hierbei störte, war, dass er selber alles tat, um sein eigenes Erzähluniversum zu entmystifizieren und zu revidieren.

Mir schien, dass er die Prequels nutzen wollte, um einfach nur  - koste es, was es wolle - das letzte Wort über ein Konstrukt zu erhalten, welches seit seiner Geburt ein beeindruckendes Eigenleben entwickelt hatte.
Selbst in den Originalfilmen hatte er sich immer von anderen Leuten in seine Vision reinreden lassen müssen, um den Film massentauglich zu halten, und in den nachfolgenden Expanded Universe Produktionen jeglichen Mediums eigentlich nur das Recht dazu gehabt, die mit seinem Gütesiegel abzusegnen und die Tantiemen einzustreichen.

Mit der Origin-Story um Darth Vader und die Clone Wars (welche seiner Aussage nach von der seinerzeitigen politischen Situation inspiriert wurden), hatte er auf einmal alles in der Hand und tat seines Verstehens nach sein Bestes ihm seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Weswegen Clone Wars Ära wurden auf einmal der zentrale Schwerpunkt der Saga wurde und Deutungshoheit haben sollte.  

Wenn man Star Wars also als seine geistige Tochter betrachte, verwandelte sich Lucas damit zum Josef Fritzl seines eigenen Franchises, dass er dann nach seiner Abschiebung in's künstlerische Exil auf ewig geschädigt zurückließ.

Von Disneys Seite hat man es hier nach Übernahme einfach nicht geschafft, den Mythos aufrechtzuerhalten und auf diesem basierend einen respektvollen Neuanfang mit dem Franchise zu beginnen - sondern viel mehr (kurzsichtig) und aggressiv auf die Lieferung von Fanservice gesetzt, in dem man versucht, zum einem alle alten Schauspieler (ein Fehler, meiner Meinung nach), zum anderen auch noch gnadenlos den FanFic-Fundus (der größtenteils aus Demystisfikation besteht) einzubinden; und damit das Gleiche erreicht, was Lucas (aus anderen Motivationen heraus) getan hatte:

Eine Dekonstruktion der Originaltrilogie.

Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 2500311745

Und die tut weh.

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Zuletzt von John Tenzer am Sa 21 Jul 2018, 22:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag  Sarge Fr 20 Jul 2018, 16:38

John Tenzer schrieb:
Aber irgendwann ist dann auch mal Schluss mit Konsum der nur auf Leidensfähigkeit und Erwartungshaltung basiert.
Einer meiner Lieblingssätze, die ich in der letzten Zeit lesen durfte! Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 2537002330 Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 2717214276
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Beitrag  Nosebear Fr 20 Jul 2018, 17:27

Ich find es immer etwas komisch wenn man sich über die PC bei der Schauspielerwahl bei den neuen Filmen aufregt. Schonmal dran gedacht, dass es in der Filmindustrie lange PC war, primär männliche, weiße Schauspieler in den Filmen zu haben, insbesondere bei den Hauptrollen von Helden und Bösewicht?
Damals fanden das alle normal. Ich tippe mal, dass Leute die '95 oder später geboren worden sind es völlig normal finden, dass Männer und Frauen aller Kulturen in Filmen mitspielen als Helden und Bösewichte. Und meiner Meinung nacht macht das in einer Welt, die in einem riesigen Universum spielt auch mehr Sinn.

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Beitrag  John Tenzer Fr 20 Jul 2018, 18:06

Nosebear schrieb:Ich find es immer etwas komisch wenn man sich über die PC bei der Schauspielerwahl bei den neuen Filmen aufregt. Schonmal dran gedacht, dass es in der Filmindustrie lange PC war, primär männliche, weiße Schauspieler in den Filmen zu haben, insbesondere bei den Hauptrollen von Helden und Bösewicht?
Damals fanden das alle normal. Ich tippe mal, dass Leute die '95 oder später geboren worden sind es völlig normal finden, dass Männer und Frauen aller Kulturen in Filmen mitspielen als Helden und Bösewichte. Und meiner Meinung nacht macht das in einer Welt, die in einem riesigen Universum spielt auch mehr Sinn.

Wenn es denn wirklich so wäre...

Wie oft kam es denn in letzter Zeit vor, dass mal ein nichtkaukasischer, pansexueller Oberbösewicht aus einem anderen Religions-/Kulturkreis im Kino im Fokus stand, selbst wenn es von der Story und dem Setting her Sinn gemacht hätte?

Das standartisierte Böse dieser Tage ist schlichtweg weißhäutig und die meiste Zeit mindestens mittleren Alters, reich und mächtig - es sei denn, es ist ein buntkoloriertes Alien.

Hollywood ist und war die meiste Zeit ein Sündenpfuhl an überzogener PC; sie kriegen's mit der Balance gewöhnlich einfach nicht hin.

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Beitrag  smiling~bandit Fr 20 Jul 2018, 21:06

John Tenzer schrieb:

Das standartisierte Böse dieser Tage ist schlichtweg weißhäutig und die meiste Zeit mindestens mittleren Alters, reich und mächtig - es sei denn, es ist ein buntkoloriertes Alien.

Hängt unweigerlich damit zusammen, dass das reale Böse in der Welt auch in dieser Gestalt auftritt. Was natürlich total banal klingt und wohl auch ist.

Ein übrigens reichhaltiger Post von dir am Seitenanfang. Danke für die Zeit, die du dafür investiert hast. Ich habe deine Zeilen mit Genuss gelesen. Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 2814660190

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Beitrag  tmfsd Mo 23 Jul 2018, 06:26

John Tenzer schrieb:
Nosebear schrieb:Ich find es immer etwas komisch wenn man sich über die PC bei der Schauspielerwahl bei den neuen Filmen aufregt. Schonmal dran gedacht, dass es in der Filmindustrie lange PC war, primär männliche, weiße Schauspieler in den Filmen zu haben, insbesondere bei den Hauptrollen von Helden und Bösewicht?
Damals fanden das alle normal. Ich tippe mal, dass Leute die '95 oder später geboren worden sind es völlig normal finden, dass Männer und Frauen aller Kulturen in Filmen mitspielen als Helden und Bösewichte. Und meiner Meinung nacht macht das in einer Welt, die in einem riesigen Universum spielt auch mehr Sinn.

Wie oft kam es denn in letzter Zeit vor, dass mal ein nichtkaukasischer, pansexueller Oberbösewicht aus einem anderen Religions-/Kulturkreis im Kino im Fokus stand, selbst wenn es von der Story und dem Setting her Sinn gemacht hätte?

Definiere "in letzter Zeit"? Im Februar hatten wir zumindest Black Panther. Oder wolltest du den mit deinem "Oberbösewicht" ausschließen (was falsch wäre, da Thanos der Oberbösewicht in den Avengers Filmen ist, nicht aber in Black Panther)?

smiling~bandit schrieb:
John Tenzer schrieb:

Das standartisierte Böse dieser Tage ist schlichtweg weißhäutig und die meiste Zeit mindestens mittleren Alters, reich und mächtig - es sei denn, es ist ein buntkoloriertes Alien.

Hängt unweigerlich damit zusammen, dass das reale Böse in der Welt auch in dieser Gestalt auftritt. Was natürlich total banal klingt und wohl auch ist.

Das wird wahrscheinlich selten der Grund für die Besetzung sein, aber tatsächlich wäre es wahrscheinlich nur korrekt, das Böse von weißen Schauspielern repräsentieren zu lassen, nachdem was die Europäer in den letzten Jahrhunderten so angestellt hatten. Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 377612346

John Tenzer schrieb: Hollywood ist und war die meiste Zeit ein Sündenpfuhl an überzogener PC; sie kriegen's mit der Balance gewöhnlich einfach nicht hin.

Da stimme ich dir größtenteils zu. Allerdings muss man auch sagen, dass es heutzutage nahezu unmöglich ist einen Film zu machen ohne in irgendeiner Form einen Shitstorm loszutreten, weil sich wieder irgendeine Gruppe von Millennials getriggert fühlt. Sieht man ja auch bei Star Wars. Die einen feiern Rey als starke Frauenrolle, die anderen sehen darin die Unterdrückung des Mannes. Es is leider mittlerweile recht normal beleidigt zu sein/sich unterdrückt zu fühlen von allem und jedem. Und weil Hollywood das vermeiden will übertreiben sie es eben.

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Beitrag  xstormtrooperx Mo 23 Jul 2018, 07:16

Mir fallen da einige Filme ein.

Tränen der Sonne. Black Panther. Kingsmen (sowohl Teil 1 als auch 2), Unbreakable. Rambo. Nur mal aus dem Stegreif ohne zu googeln.

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Beitrag  Sarge Mo 23 Jul 2018, 14:50

tmfsd schrieb:Allerdings muss man auch sagen, dass es heutzutage nahezu unmöglich ist einen Film zu machen ohne in irgendeiner Form einen Shitstorm loszutreten, weil sich wieder irgendeine Gruppe von Millennials getriggert fühlt.
getriggert fühlen! Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 377612346 sehr gut! TK-Totlach
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Beitrag  Fox90 Di 18 Sep 2018, 12:53

Möchte auch mal meine bescheidenen Meinungen zu dem Thema abgeben...auch wenn ich mir wahrscheinlich wenig Freunde mache damit.

tl:dr - Ich finde im Großen und Ganzen war es gut dass Disney die Marke übernommen hat

Natürlich ist die Original-Trilogie weiterhin die Beste der ganzen Reihe und die neuen Filme/Serien/Bücher haben ihre (teils großen) Unterschiede zu dem Star Wars das wir lieben....Aaaaaaaaber: Wir leben im Jahre 2018 und nicht mehr 1977. Das Zielpublikum (Kinder - Junge Erwachsene) würde auf den "veralterten" Stil/Humor/etc nicht mehr anspringen und man würde eine große potentielle "Neukunden-Base" verlieren.
Was derzeit als Slaptstick verlacht wird (zB Poe's Einstiegsszene in Ep VIII) war in den alten Filmen zu damaligen Verhältnissen wahrscheinlich auch humoristischer als es heute wirkt (zB Han's Dialog über das Reaktorleck in Ep IV...oder die Ewoks in Ep VI)

Das jetzt alle Jahre ein Film, eine Serie und/oder ein Game kommt geht für mich auch in Ordnung...Potential für endlos viele Filme ist ja vorhanden.
Das das SW:EU "gestrichen" wurde find ist auch noch iO, da die Geschichten ja noch weiterhin erhalten bleiben, aber für die Zukunft einfach wieder mehr Spielraum vorhanden ist, wie die Story fortgeführt wird.

Logiklöcher gab es übrigens in den alten Filmen auch und Charaktere wurden teils erst Jahre später richtig beleuchtet, weswegen es mich zB auch nicht stört, dass man über Snoke kaum was weiß (wusste man ja über Palpatine auch nicht damals)

Starke weibliche Leads gab es mit Leia und Padme auch in den vorherigen Filmen...wobei Rey schon extrem hart an der Grenze zur allmächtigen Erlöserin schrammt.

Ich persönlich bin gespannt wie die Reihe weitergeführt wird und was in Zukunft noch so kommt.

Das waren mal ein paar schnelle Gedanken in der Mittagspause...einzelne Punkte diskutiere ich gern später weiter Hat Star Wars mit Disneys Übernahme seine Seele verloren? - Seite 2 971573457

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