[Armada] Von X-Wing zu Armada

Moin Moin,

ich hoffe, mein Thread ist in der passenden Kategorie.

Am Wochenende habe ich Armada mit meinem Kumpel getestet. Wir haben die Grundbox und auch das Testszenario in dieser gespielt. Wir beide kommen aus der X-Wing Szene, wenn man das so schreiben kann.

Nach zwei Spielen (jeder durfte mal Rebell, bzw. Imperium spielen), hatten wir beide ein zwiespältiges Gefühl.
Es machte uns sehr viel Spaß die großen Kampfschiffe zu bewegen und zu taktieren. Allerdings haben wir sehr große Hürden bei der Taktik bemerkt. Als X-Wingler sind wir es gewohnt, mit Manöver ran und dann ballern. Bei Armada schießt man zuerst und fliegt danach; bei uns war das dann im Endeffekt so, dass derjenige, der sein Schiff aktiviert hatte, vielleicht schießen konnte; und wenn dann meist nur auf großer Reichweite. Und nach der Bewegung konnte der Gegner in einer deutlich besseren Position schießen.
Uns wurde aus den Spielen nicht ganz schlüssig, wie am ehesten Taktiert wird.

Zusätzlich sind uns der Sinn der Staffeln noch nicht ganz so geläufig. Die TIE Fighter Staffeln waren nötig, um die X-Wing zu blocken; selber konnten die TIEs gegen die Schiffe nicht wirklich viel ausrichten. Die X-Wing hingegen konnten etwas mehr austeilen, jedoch standen sie eher im Weg, als dass sie effektiv waren.

Bei unserem nächsten Treffen werden wir dann mal mit Aufwertungskarten fliegen und bis dahin sollten auch zwei weitere Schiffe (1 pro Seite) vorhanden sein.
Allerdings ist das oben erwähnte geteilte Gefühl noch recht stark. Daher wünsche ich mir von den erfahrenen Armada Spielern einen kleinen Erfahrungsbericht wie bei Armada zu taktieren, bzw. planen ist.

Herzlich willkommen in der wunderbaren Welt der großen Pötte. Wir haben Wale, Guppys, Dreiecke und Q-Tipps

Also zunächst zu eurem grundlegenden Problem mit der Aktivierung. Ja, wenn man von X-Wing kommt, fühlt es sich zunächst ein wenig sonderbar an, erst zu schießen und sich dann zu bewegen. Aber schauen wir weiter, was damit zusammenhängt: Es gibt in Armada keine Pilotenwerte. Demnach liegt es in eurer Hand, welches Schiff wann bewegt wird. Bei dem Einführungsszenario ist das noch nahezu belanglos, weil es so wenige Schiffe hat, aber genau in der Aktivierung und dem "was, wann, warum?" liegt enorm viel taktische Tiefe, die ihr ausloten könnt.

Gleich vorweg dazu ein gut gemeinter Rat: Nutzt die Missionen, wenn ihr in euren Spielen auf eine größere Flotte zurückgreifen könnt. In Armada macht es einen enormen Unterschied, ob man in einer Begegnung die Initiative hat oder nicht. Die Missionen werden oftmals gerne von neuen Spielern außen vor gelassen, dabei sind sie ein wichtiger Faktor um das Gleichgewicht zwischen den Flotten wieder herzustellen.

Um ein wenig ins Spiel zu finden, sind Replays auch gerne genommen. Da kann zum Beispiel diese Liste Youtube-Armada-Matches ein wenig das Feeling rüberbringen. Es treten unterschiedlichste Flotten gegeneinander an, so dass ihr einen schönen Überblick bekommen könnt, was es so gibt.

Was die Staffeln angeht, so will ich dazu gar nicht so viel schreiben, denn die sind ein ganz eigenes Thema wert. Nur so viel: Ja, sie sind nützlich, aber es braucht Zeit, mit ihnen fliegen zu lernen.

Erstmal so viel von mir, ich glaube, hier werden noch sehr viele andere gute Tipps auflaufen

Bei X-Wing entscheidest du Runde für Runde wie die Jäger sich drehen und wenden und du hast das Gefühl eines hektischen Luftkampfes bei dem voller Schub und Fassrollen sich mit engen Kurven kombinieren um den Schüssen auszuweichen.

Bei Armada kann man den Fluß der Schlacht nach der Aufstellung besser vorhersehen. Du hast schon dann eine grobe Vorstellung wie sich die Flotten bewegen werden, wo die Breitseiten auf die Schiffe zum ersten Mal einhämmern. Jagdgeschwader werden taktisch in den Weg gestellt, von Raumüberlegenheitsjägern abgefangen und in Kämpfe verwickelt damit die Großkampfschiffe durchstoßen können.

Das ist jetzt nicht nur eine blumige Umschreibung, sondern auch der Kern in dem sich Armada und X-Wing unterscheiden. Wie hilft dir das im Spiel?

1. Bewege dich dorthin wo Schiffe sein werden, nicht wo sie im Moment sind. Das gilt besonder für Staffeln ohne Staffelbefehl. Nutze bei Staffeln aus, das du alles umstellen darfst wenn der Gegner mit einem Schiff auf deinen Staffeln landet.
2. Wenn du dich ständig in der ungünstigeren Feuerreichweite befindest, jongliere mit den Aktivierungen. Aktiviere erst andere Schiffe, bis der Gegner gezwungen ist das Ziel zu aktivieren und selbst aus dem ungünstigeren Feuerwinkel zu schießen ehe er sich heranbewegt.

Das Einstiegsscenario ist darüber hinaus sehr eingeschränkt. Es ist schwer für den Rebell mit der Feuerkraft und Durchhaltekraft der Sieg-Klasse fertig zu werden und das Schiff zu vernichten. Wartet ab wie sich das Spiel mit den neuen Schiffen und den ersten Ausrüstungskarten spielt.

Apropro: Die sinnvollen ersten Erweiterungen wären je eine Jägerstaffel um mit den erweiterten Staffeln spielen zu können, dazu eine Angriffsfregatte MK2 und einen Gladiator. Die Angriffsfregatte gibt den Rebellen eine deutlich bessere Chance zu kämpfen, und der Gladiator ist Aufgrund des Titels "Zerstörer" und der Wendigkeit eine gute Ergänzung zur Sieg-Klasse.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Das hilft und ich bin gespannt auf die nächsten Runden.

Die Einsatzziele bei Armada zu gewichten ist sehr hilfreich, um als X-Wing Spieler mit Armada klar zu kommen.
Bei X-Wing ist es Ziel, die gegnerischen Schiffe von der Matte zu pusten.
Bei Armada muss das nicht sein. Zumindest haben mein Kumpel und ich die Erfahrung gemacht, dass durch die Einsatzziele Armada beginnt, sich zu entfalten.

Es erfordert schon eine andere Herangehensweise für den ersten Spieler, wenn der zweite Spieler ihm Missionen präsentiert, die Punkte generieren, ohne dabei auf Feueraustausch zu setzen. Das ist ja das Schöne. Drum hilft es immer, sich bei der Zusammenstellung der eigenen Flotte schon ganz konkret mit den Einsatzzielen zu befassen, die diese Flotte unterstützen.