[SPOILER] Ich habe Episode 7 gesehen! Filmbespr. nur hier!

Ohne Frage, der Film war gleichzeitig Apologie (für die rattigen Prequels), Reboot und Pilotfilm für eine neue Generation Star Wars-Franchise. Persönlich finde ich, dass Disney das sehr gut hinbekommen hat.

Natürlich ist dabei kein so richtig abgeschlossener Film bei rausgekommen, wenn man davon absieht, dass der Starkiller (nach seinem wichtigsten erfolgreichen Schlag gegen die neue Zentralregierung der Republik) zerstört wurde. Und natürlich sind die neuen Charaktere in ihren Eigenschaften nur vorgestellt worden. Das läßt aber für die folgenden Teile auf ordentlich Entwicklungen in der Geschichte als auch bei den Pro-, und Antagonisten hoffen.

Nach der Einführung des Marvel Cinematic Universums ist wohl nun endgültig die Zeit der großen Big Screen Serials eingetroffen. Wir als Konsumenten werden in Zukunft erwarten können, das für etablierte Marken (wie MCU, James Bond, F&F, usw.) jetzt statt Einzelfilmen in Serie, Episodenfilme am Stück geliefert werden, um die Gelddruckmaschienen am Laufen zu halten. Dies mit etwas mehr folgenübergreifenden Handlungsträngen und langsameren Charakteraufbau. Und leider auch mit ordentlich Einfluß der Marktforschungsabteilung.

Wer  wie Disney, Megamillionen in solche Projekte schiebt, wird immer "auf safe spielen"; etwas anderes von so einer Produktionsfirma zu erwarten ist schlichtweg naiv. (Gerade wenn man an die jüngsten DIsneyflops wie Tommorrowland, John Carter oder Lone Rider denkt).


Nebenbei erwähnt fand ich, das Kylo Ren einer der besten, wenn nicht sogar vor "Daisy Rey", der beste Charakter des Films war - wenn man mal von dem coolen Riot-Tropper, der Finn den Hintern versohlt hat, absieht!
Ein in sich selbst zerrissener Bösewicht, der aufgrund seiner eigenen Unsicherheit alles bereit ist zu tun, um sich Geltung  zu verschaffen, ist weitaus beunruhigender als so mancher anderer schnurrbartzwirbelnder Antagonist der letzten Star Wars Veröffentlichungen. Allein schon deswegen, weil ihn das zu einem sehr unberechenbaren, gefährlichen Gegner machen wird.

Er wird auf jeden Fall ein richtig guter "Gegner-Protagonist" sein, als Gegengewicht zu der Helden-Protagonistin Rey.

Mir hat's gefallen!

Nur möchte ich für die Folgeteile hoffen, dass man sich jetzt von den Handlungselement der Originaltrilogie lösen und etwas Eigenes einbringen wird. Noch eine Hommage an ESB oder RotJ muss nicht sein.

(Schauen werd' ich'se trotzdem!)

@DJ: Das man nie die Qualität des Orginals erreicht ist nicht nur bei Star Wars so. Weder die neuen Alien, Jurassic Park oder Predator Filme schaffen das. Selbst bei eigentlich so simplen Sachen wie Nightmare on Elm Street oder Turtles gehen die hoffnungslos baden. Der Unterschied ist: Star Wars VII macht Laune. Ja ich brauch die Starkiller Base nicht, aber der Rest unterhält mich nach mittlerweile 3x Kino immer noch auf hohem Level ohne das ich nur zur nächsten guten Szene skippen will (wie bei den PT`s). Das EU brachte eigentlich auch nur immer die selbe Geschichte. Imperium erstarkt, greift an, wird besiegt und das haben die Jahrzehnte lang durchgezogen ohne das es einen stört. Das Disney Star Wars langfristig auslegt und anders angehen möchte, sollte jedem klar sein, doch dafür muß erstmal alles in Stellung gebracht werden und genau hier sehe ich den Zweck der ST: Da wird das Universum erschaffen in dem wir uns in Zukunft bewegen. Da ist man dann nicht mehr auf Episoden angewiesen sondern kann eben auch einzel Filme über Schmuggler, Kopfgeldjäger oder sonst was drehen mit Gastauftritten neuer etapilierter Stars und sich nichts untereinander beißt. Ich sehe positiv in die Zukunft von Star Wars. Ep. VII war hierfür der perfekte Einstieg und ich freu mich auf mehr.

p.s: Damit möchte ich dir nicht deine Meinung absprechen oder als Mumpitz abstempeln, lediglich darlegen warum ich mit ep. VII zufrieden bin.

Nachtrag:
Ja, ich weiß. Ich habe mich hier schon skeptisch geäußert, bevor ich den Film gesehen habe.
Diese Skepsis rührt daher, dass ich J.J.Abrams nicht für fähig halte, eine Film kohärent zu erzählen. Ob es an den Drehbuchschreibern lag, an den Produzenten oder wirklich nur an ihm, aber seit "Lost" - bei dem sogar eingefleischte Fans irgendwann nicht mehr wussten wo oben und unten ist - bin ich sehr skeptisch, was seine Filme betrifft.
Aber trotzdem beschlich mich dieses Kribbeln, als ich ins Kino eingeladen wurde.
Verdammt, es geht immerhin um "Krieg der Sterne", da wird der kleine Junge in mir wach
Und auch als wir im Kino waren war das Kribbeln noch da, die Vorfreude auf das Kommende und jedes Räuspern oder Rascheln hätte mich fast aufspringen und nach Ruhe brüllen lassen  
Immerhin geht es hier um Krieg der Sterne und nicht um eine abgewrackte Liebesschnulze mit dominanten und gelangweilten Überreichen mit masochistischer Ader  
Und dann passierte mir plötzlich das Gleiche, wie beim letzten Bond:
Ich fragte mich nach etwa 30- 40Minuten, ob ich zwischendurch in Sekundenschlaf gefallen wäre
Wo waren die Anschlüsse?
Warum sind wir jetzt hier?
Wo war ich eben doch gleich?
Wer zur Hölle ist das da und was macht der da?
Dieser junge Kerl soll ein Sith werden?

Ich hatte streckenweise das Gefühl, einen Sample aus Trailern oder ein Musikvideo zu sehen, aber keinen zusammenhängenden Film mit echten Figuren.
Und ja, ich gestehe:
Mir hat der ganze Cast einfach nur leid getan, dass er da so verheizt wurde.
Bis auf Ford, der damals schon mit seinem Spiel glänzte, hat man vom Rest der Truppe nie wieder was gehört.
Hoffentlich haben die jungen Schauspieler dieser Truppe mehr Glück.
Verdient hätten sie es.

P.S..:
Und Abrams gehört für mich seit Episode VII in den drölfzigsten Kreis der Hölle, wo er nur noch mit Laienschauspielern und ein paar C64 Musicals für Bollywood drehen darf

D.J. schrieb:Aber als Fan fühle ich mich mit Anlauf in die Heckdüsen getreten

+1 ,obwohl ich das auch erwartet hatte.

Vor allem, weil Star Wars nicht so groß geworden wäre ohne das EU mit den Büchern, Spielen, Comics etc.

Ich habe mich in letzter Zeit immer wieder gefragt, welchen Regisseur ich am liebsten gehabt hätte und ich glaube, für mich wäre es James Cameron gewesen. Ich weiß nicht, ob er es geschafft hätte, mit dem bereits vorhandenen Material zu arbeiten, aber Avatar war von der Welt und der inneren Logik für mich einfach stimmig, etwas, das mir bei EP VII gefehlt hat und sogar, bis auf die Midi-Chlorianer, auch in den Prequels vorhanden war.

Das ganze ist für JJ üblich "Schein über Sein".

Und diese angebliche Verbeugung vor den alten Fans ist nichts weiter, als die normale Bevölkerung in den Film zu holen und mit altbekannte zu bombardieren.
Das ein großer nicht zu vernachlässigender Teil derjenigen, die das Franchise am leben gehalten haben, verprellt wird, wird ganz bewusst in kauf genommen. Und da die Stimmen der Fanboys im allgemeinen viel Lauter sind, wird es auch von der breiten Öffentlichkeit nicht weiter zur Kenntnis genommen.

Ja, ich hoffe auf EP VIII, auch wenn JJ Vieles ins Ungleichgewicht gebracht hat mit seinen Entscheidungen, Story und seiner Applementalität. Aber EP I war auch der schlechteste der Prequels, also Kopf hoch.

@Tarkin
Ich weiß, was du sagen möchtest und mir meine Meinung lässt
Kein Problem, im Gegenteil, ich finde verschiedene Sichtweisen gut, weil ich so vielleicht auch neue Sichtweisen entwickele.
Deswegen:
Rühren und weitermachen  

@John Tenzer
Ja, die Befürchtung, dass TV-Serien als Kinoformate mit entsprechendem Vorlauf (und entsprechendem Einspielergebnis) auf dem Vormarsch sind, habe ich auch.
Da fühle ich mich, bei allem kaufmännischem Verständnis für die Studios, gemolken.
Klar, alle wollen Geld verdienen.
Ich ja auch
Aber wenn ich meinem Boss oder einem Kunden meine Arbeit in Häppchen und mit so einem Vorlauf servieren würde ...

Das ist wohl der neue Zeitgeist.
Aber ich finde die Umsetzung nicht gut.

Ben Kenobi schrieb:
Ja, ich hoffe auf EP VIII, auch wenn JJ Vieles ins Ungleichgewicht gebracht hat mit seinen Entscheidungen, Story und seiner Applementalität. Aber EP I war auch der schlechteste der Prequels, also Kopf hoch.

Episode I ... war da nicht was mit 'nem Traumschiff und Till Schweiger?

Aber ja, auch wenn ich jetzt piefig bin, hoffe ich auf den nächsten Teil.
Es KANN einfach nur besser werden

Ich habe echt Respekt vor J.J.

Jemand, der die Verantwortung auf sich nimmt, für das größte Filmstudio des Westens das wichtigste Filmprojekt der Geschichte zu führen, und das mit dem (finanziellen) Erfolg verdient, einfach nur meine Hochachtung. Den Druck, den er sich damit aufgeladen hatte, möchte ich nicht gehabt haben.

Davon abgesehen war er vielleicht der Steuermann des Projekts, aber ganz sicher nicht der alleinige Entscheidungsträger - im Gegensatz zu Lucas bei dessen verquerer CGI-Masturbation. Das TFA ein Gemeinschaftsprojekt war, kann man eben auch daran sehen, dass es so "vorsichtig" inszeniert wurde.

:Stormtrooperem

Ich denke, hier beißt sich schlicht die Erwartungshaltung von Fans mit der Realität. Und das muß man, wenn, sich als Fan eigentlich nur selber vorwerfen.


Ich für meinen Teil hatte - vor allen Dingen nach J.J.s Aussage, dass man für den Film nicht die OT sehen muss, um diese zu verstehen - nichts anderes erwartet, als einen Startschuß zum neuen Staffellauf, bei dem Altbekanntes neu aufgemischt werden würde.

Von daher konnte ich meinerseits recht wertfrei an den Film rangehen, und wurde eben nicht enttäuscht!  

Der Film bereitet das Setting für die kommenden Filme vor, führt neue Charaktere ein und lässt viele Fragen offen.

Sehen wir Luke am Scheiterhaufen knien, in dem er seine toten Schüler verbrennt, die von Kylo und den Rittern von Ren getötet wurden?
Werden wir die Ritter von Ren im nächsten Film als Gegner der Helden sehen?
Ist der Stein auf den Luke starrt ein Grabstein? Wenn ja, von wem? Seiner Frau (Mara Jade?)? Yoda? Einem Schüler?
Ist Rey eine Skywalker? Wer hat sie auf Jakku in den Händen von Unkar Plutt gelassen? Wer war der "Alte Freund" den Poe am Anfang im Dorf trifft? Haben Ben Kenobi und Yoda Rey zum Lichtschwert geführt? Man hört Ihre Stimmen ("Rey, dies ist dein ersten Schritt in eine größere Welt".).
Wie sieht es nun in der Galaxis aus? Der Senat wurde mit dem gesamten Hosnien System und einem Großteil der Republikflotte vernichtet. Der First Order hat eigentlich den Film gewonnen, auch wenn die Superwaffe samt Planet vernichtet wurde. Die Starkillerbase hatte eh nur noch einen zwoten Schuß übrig und der hätte "nur" den Planeten des Wiederstands mit ihren paar X Flüglern erwischt. Die Sonne war ja leer gelutscht. Steht die Republik nun mit dem Rücken zur Wand? Übernimmt Leia nach der Auslöschung des Senats jetzt eine größere Rolle im kommenden Konflikt?
Puh. Da ist soviel offen geblieben und ich habe erst ein paar Dinge angerissen. Als Start für eine neue Triologie hat der Film ziemlich viel neues ins Spiel gebracht + ein paar Helden die sympathisch sind. Ich finde es klasse.

Btw, ich finde übrigens Kylo Ren (aka die Föhnwelle) super. Zum Glück hat Disney nicht den Fehler gemacht und uns einen Vader 2.0 gegeben, denn seien wir mal ehrlich, das wurde im SW Universum schon oft versucht, aber einen Vader hat keiner das Wasser reichen können. Hier haben wir nun einen Jungen voller Hass, der einen Storybogen bekommt wie ein Held. Er ist kein Farmerjunge der am Ende den Todesstern hochjagd, sondern das Gegenteil, ein gefallener Mörder und Padawan des Bösen in Ausbildung. In Zukunft werden wir das wohl auch sehen können, seine Ausbildung zum Bösewicht, bei der er immer mehr menschliches verliert. Am Ende zieht Rey ihm ja das Laserschwert quer durch das Gesicht. Ich denke, wir werden ihn mit bionischen Verschönerungen im nächsten Teil sehen. Einige Konzeptskizzen zeigten die Föhnfrisur so ja auch schon. Gerade deswegen passt das Milchbubigesicht ja auch so gut am Anfang, um dann seine Verwandlung zum bösen auch optisch darstellen zu können. Apropos. Kylo steckt vier (!) Lichtschwerttreffer weg (einem von Finn, drei von Rey), nachdem er von einem Bowcaster erwischt wurde, eine halbe Tonne Blut verloren hat, ein emotionales Trauma verarbeitet hat und lebt noch. Finn nagelt er um und Rey hätte er auch erwischt, er hatte sie quasi als sie am Abgrund steht. Aber er hält inne und will sie bekehren (Ich kann dich ausbilden, schließe dich mir an etc), nicht töten und gibt Rey dadurch die Chance das Blatt zu drehen. 

Mein Fazit: Tougher Typ, war am Ende nur zu selbstsicher Rey auf die dunkle Seite zu ziehen und hat nicht mit ihrer Wut und ihrer wilden Kraft gerechnet. Das ist mir auch aufgefallen. Wie häufig Rey wütend oder zornig aussieht bei Kämpfen. Da war doch was... :)

Klar kann man die vielen Selbstzitate anprangern, den Film aber nur darauf zu reduzieren halte ich für falsch. Ich wünsche euch allen noch einen schönen Dienstag.

Ich habe den Film auch gesehen und mir hat er sehr gut gefallen. Allerdings hat mich der Sprung von Episode 6 zu diesem Teil verwirrt. ich kenne als Bücher die Thrawn-Reihe und habe auch so noch einiges an Material gelesen.
Woher kommt plötzlich die erste Ordnung? Warum ist sie plötzlich so stark? Warum ist die neue Republik, die eigentlich groß sein müßte, plötzlich nur noch der kleine Widerstand?

Wer ist Snokes? Der gefiel mir nicht, dass sah zu stark nach Computer aus. Da lobe ich mir die Barbesitzerin.

Ciao

John Tenzer schrieb:Ich habe echt Respekt vor J.J.

Ok, muss ich nicht verstehen, respektiere ich aber.
JJ ist ein Regiseur, der das Milchvieh mit Glanz und Glamour in die Kinos lockt, mehr nicht.
Für mich ist das nichts, was man bewundern kann.

netbuster21 schrieb:Ich habe den Film auch gesehen und mir hat er sehr gut gefallen. Allerdings hat mich der Sprung von Episode 6 zu diesem Teil verwirrt. ich kenne als Bücher die Thrawn-Reihe und habe auch so noch einiges an Material gelesen.
Woher kommt plötzlich die erste Ordnung? Warum ist sie plötzlich so stark? Warum ist die neue Republik, die eigentlich groß sein müßte, plötzlich nur noch der kleine Widerstand?

Wer ist Snokes? Der gefiel mir nicht, dass sah zu stark nach Computer aus. Da lobe ich mir die Barbesitzerin.

Ciao

Weil das ganze EU keine Gültigkeit mehr hat und das jetzt ne andere Geschichte ist. Und das, was du ansprichst, ist genau der Knackpunkt, an dem sich viele Stoßen. Es ist über die Jahre zwischen EP VI und EP VII so gut wie nichts bekannt.

John Tenzer schrieb:... verquerer CGI-Masturbation.

Das muss ich mir merken  

John Tenzer schrieb:Ich denke, hier beißt sich schlicht die Erwartungshaltung von Fans mit der Realität. Und das muß man, wenn, sich als Fan eigentlich nur selber vorwerfen.

Ah, hier würde ich unterscheiden, John!
Ja, ich bin ein Fan der ersten Stunde.
Aber ich bin auch zahlender Cineast.
Ich gehe ins Kino, um einen fertigen, vollständigen Film zu sehen.
Und egal ob ich Fan oder Cineast bin, ich erwarte für mein Geld eine entsprechende Gegenleistung.
Selbst wenn ich mir einen Neuwagen auf Raten kaufe, erwarte ich, dass er mit Rädern und Motor ausgeliefert wird und fahrbereit ist.
Als Fan UND Cineast erwarte ich also für mein Geld und meine Zeit einen Film, der auch alleine funktioniert. Ohne psychologische Handbücher über Erwartungshaltungen, ohne Gebrauchsanleitung, wie ich den Film zu sehen habe, ohne erklärende Worte von einem gutmeinenden Onkel ... ²

Ein Film muss wie ein Roman erstmal für sich selber stehen.
Auch wenn er nur ein Teil einer Reihe ist.
Versuche mal als Autor ein Buch zu veröffentlichen, für dessen Verständis und Lesevergnügen man aber nicht nur auf die noch zu schreibenden Fortstzungen warten, sondern sich bei Nichtgefallen auch noch anhören muss, dass man mit der falschen Erwartung an das Buch heranging.
Wenn du Glück hast, kauft dir ein Verlag das Ding ab.
Rechne aber lieber nicht damit und behalte deinen Brotjob

²Nachtrag
Damit meine ich weder dich noch andere Fans, sondern Abrams& Co.

Ben Kenobi schrieb:

John Tenzer schrieb:Ich habe echt Respekt vor J.J.

Ok, muss ich nicht verstehen, respektiere ich aber.
JJ ist ein Regiseur, der das Milchvieh mit Glanz und Glamour in die Kinos lockt, mehr nicht.
Für mich ist das nichts, was man bewundern kann.

+1
Zumal er sich das auch ordentlich vergolden lässt

D.J. schrieb:

Ein Film muss wie ein Roman erstmal für sich selber stehen.
Auch wenn er nur ein Teil einer Reihe ist.
Versuche mal als Autor ein Buch zu veröffentlichen, für dessen Verständis und Lesevergnügen man aber nicht nur auf die noch zu schreibenden Fortstzungen warten, sondern sich bei Nichtgefallen auch noch anhören muss, dass man mit der falschen Erwartung an das Buch heranging.
Wenn du Glück hast, kauft dir ein Verlag das Ding ab.
Rechne aber lieber nicht damit und behalte deinen Brotjob

Herr der Ringe

Feuer und Eis

Ich bin eigentlich richtig froh darüber, dass man diesen Tumor an alten EU-Geschichten abgeschnitten hat. Das gibt Disney jetzt alle Möglichkeiten, langfristig eine neue in sich stimmigere Geschichte zu stricken, ohne sich ständig mit irgendwelchen Seitreferenzen oder Nerd-Gequacke (diesbezüglich!) rumschlagen zu müssen.

Außerdem kann das alte EU immer noch als Inspirationsquelle genutzt werden - wie bei Rebels oder eben hier mit Kylo Ren zum Beispiel.


Und was den Zeitgeist mit Kinofilm-Serien angeht; es wundert mich, dass nicht schon viel früher eingetreten ist. James Bond gibt's ja schon seit über 50 Jahren. Und von DLC für Computer/Videospiele zu Film-Serials war es im Grunde nur ein kleiner Schritt.

Zaolat schrieb:

D.J. schrieb:

Ein Film muss wie ein Roman erstmal für sich selber stehen.
Auch wenn er nur ein Teil einer Reihe ist.
Versuche mal als Autor ein Buch zu veröffentlichen, für dessen Verständis und Lesevergnügen man aber nicht nur auf die noch zu schreibenden Fortstzungen warten, sondern sich bei Nichtgefallen auch noch anhören muss, dass man mit der falschen Erwartung an das Buch heranging.
Wenn du Glück hast, kauft dir ein Verlag das Ding ab.
Rechne aber lieber nicht damit und behalte deinen Brotjob

Herr der Ringe

Feuer und Eis

Bei denen stand von Anfang fest, dass sie nur als Tripple kommen.
Und trotzdem waren die Filme in sich abgeschlossen und logisch aufgebaut

Zaolat schrieb:Herr der Ringe

Feuer und Eis

Falsch! Das Buch war fertig und in einem Stück und der Verlag hat es aus Papiermangel in drei Teile aufgeteilt, was gegen den Willen von Tolkin war.

Bei Feuer und Eis wurde in der deutschen Übersetzung jedes Buch in zwei Bücher aufgeteilt. Ob die Englischen Bücher für sich alleine funktionieren, kann ich dir leider nicht sagen, ich glaube, dass haben sehr wenige Menschen ausprobiert. Das Erste Buch funktioniert sehr wohl alleine und hat zum Schluss eben einen Cliffhanger, aber es ist doch in sich geschlossen.

Ben Kenobi schrieb:

Zaolat schrieb:Herr der Ringe

Feuer und Eis

Falsch! Das Buch war fertig und in einem Stück und der Verlag hat es aus Papiermangel in drei Teile aufgeteilt, was gegen den Willen von Tolkin war.

Bei Feuer und Eis wurde in der deutschen Übersetzung jedes Buch in zwei Bücher aufgeteilt. Ob die Englischen Bücher für sich alleine funktionieren, kann ich dir leider nicht sagen, ich glaube, dass haben sehr wenige Menschen ausprobiert. Das Erste Buch funktioniert sehr wohl alleine und hat zum Schluss eben einen Cliffhanger, aber es ist doch in sich geschlossen.

Jepp.
Und bei Martins Büchern hat sich erst nach dem Erfolg des ersten Buches herauskristallisiert, dass sie als eine derartige Reihe laufen können. Das war auch ein großes Risiko des Verlags. Trotzdem ist er angehalten worden, soviel Abschluss wie möglich pro Buch zu bringen.

Ben Kenobi schrieb: Es ist über die Jahre zwischen EP VI und EP VII so gut wie nichts bekannt.

Was bei Episode 4 ebenfalls der Fall war. Niemand wusste was Jediritter sind, was die Klonkriege waren, was "Darth" vor dem Namen bedeutet. Was genau das "Imperium" ist. Oder welche politische Struktur "Die Galaxis" hatte - u.v.m. Was Episode 7 auch geschafft hat: Eine Menge Ansatzpunkte für Zukünftiges.

Epidode 5 ist übereinstimmend auch nicht nur deshalb so gut weil der Film allein gut ist, sondern ordentliche Vorrarbeit hatte. Da wurden unheimlich viele Ansätze weiterentwickelt - und die Bösen haben zu Schluss gewonnen.

Dieses ständige Erwartung alles noch beeindruckender, großer und besser zu bekommen erstickt doch erst den Eindruck den man bekommt.

D.J. schrieb:
Herr der Ringe

Feuer und Eis

Bei denen stand von Anfang fest, dass sie nur als Tripple kommen.
Und trotzdem waren die Filme in sich abgeschlossen und logisch aufgebaut [/quote]

Was ja auch bei der ersten Trilogie zunächst so geplant war. Und auch bei der neuen Trilogie ist bekannt, dass es drei Teile geben wird und dann Ende.
Als Gegenbeispiel bei Herr der Ringe gibt es auch den kleinen Hobbit. Der wurde nach dem Dreh zu Herr der Ringe produziert.
Und Feuer und Eis ist ja auch nicht wirklich endgültig abgeschlossen. Wer weiß was da noch alles kommen kann.

Was stört dich mehr an deinem Beispiel? Das deine Erwartungen dich enttäuscht haben oder dass deiner Meinung nach der Film in sich nicht abgeschlossen ist?

Für mich ist die Handlung in sich abgeschlossen. Auch sehe ich, dass noch viele Fragen offen sind. Und ich mir mehr wünsche.
Doch im Grunde genommen habe ich für mich erkannt, dass es darum ging, die beiden Hauptprotagonisten in die Rebellion reinzuziehen und die Neue Ordnung aufzuhalten. Ich hatte nach dem Trailer nicht die Erwartung gehabt, gleich zu Beginn den gesamten Background zu erfahren.

Dalli schrieb:

Epidode 5 ist übereinstimmend auch nicht nur deshalb so gut weil der Film allein gut ist, sondern ordentliche Vorrarbeit hatte. Da wurden unheimlich viele Ansätze weiterentwickelt - und die Bösen haben zu Schluss gewonnen.

Ich denke auch, dass die Wende, dass Vader der Vater ist, ohne Episode IV nicht so gewaltig rübergekommen wäre.

Mich persönlich stört, dass die Figuren nicht schärfer gezeichnet sind, dass wichtige Fragen für das ganze Verständnis des ganzen Films fehlen.
Stat hier Punkte aufzugreifen hat man auf Action gesetzt und so wirkt der Film für mich Stückwerk, wie eine Collage eben.
Es muss nicht alles zu Ende erzählt sein.
Aber einen Einbeinigen ohne Prothese schickt man auch nciht auf einen Marathonlauf,oder?
Mir fehlen die Hooks, die mich an die Figuren binden.
Die brachte aber, bei allen Cliffhangern und Rätseln, Episode IV. Hier ist hingegen alles ein großes Puzzle oder eher ein black hole.
Fehlte nur am Ende des Films die Stimme aus dem OFF:
"Und nächste Woche bei Schweine im Weltall ... " .

D.J. schrieb:
Bei denen stand von Anfang fest, dass sie nur als Tripple kommen.

Bei Star Wars nicht?    

D.J. schrieb:
Und trotzdem waren die Filme in sich abgeschlossen und logisch aufgebaut

Also du findest die Cliffhanger in "Die Gefährten" (Wir gehen mal durch die Emyn Muil & wir suchen Merry und Pippin) und "Die 2 Türme" als Filmabschluss? Die Zerstörung der Base & das Meeting von Ray und Luke aber nicht. Aha... Sorry, ich finde das ist doch totaler Quark.

J.J. hatte mit TFA einen hohen Gamble gewagt. Wär das Teil bei einem Experiment gefloppt, wär's das mit seiner Regisseurs-Karriere gewesen. Und er wäre für alle Zeiten derjenige gewesen, der das Franchise für's Kino gekillt hätte. Das hätte ihn für Nerds auf eine Stufe mit Hitler gesetzt.    Da würde ich mich auch mit einem 5 Millionen-Dollar Vertrag gegen absichern.  

Ist er nun mein Buddy, persönlicher Held oder Lieblingsregisseur? Nein, aber ihn für den Film an den Pranger zu stellen, halte ich auch für maßlos überzogen.

D.J. schrieb:

John Tenzer schrieb:Ich denke, hier beißt sich schlicht die Erwartungshaltung von Fans mit der Realität. Und das muß man, wenn, sich als Fan eigentlich nur selber vorwerfen.

[...]
Ein Film muss wie ein Roman erstmal für sich selber stehen. Auch wenn er nur ein Teil einer Reihe ist. Versuche mal als Autor ein Buch zu veröffentlichen, für dessen Verständis und Lesevergnügen man aber nicht nur auf die noch zu schreibenden Fortstzungen warten, sondern sich bei Nichtgefallen auch noch anhören muss, dass man mit der falschen Erwartung an das Buch heranging. Wenn du Glück hast, kauft dir ein Verlag das Ding ab.

Rechne aber lieber nicht damit und behalte deinen Brotjob

Das ist bei klassischen Filmen vielleicht so, bei Franchise-Filmen dieser Tage wird diese Regel aber immer mehr gebrochen (werden).

Selbst bei den Prequels (die abgeschlossene Filme sein wollten) konnte man es spüren. Die waren einfach in sich so unlogisch, dass man die Clone-Wars-Serie brauchte, um viele der unlogischen Plots wieder auf den rechten Weg zu bringen.  


(Ah, ich erinnere mich - Du bist doch unser Auftragsautor, richtig? Daher die Buchreferenz?!)

D.J. schrieb:Mich persönlich stört, dass die Figuren nicht schärfer gezeichnet sind, dass wichtige Fragen für das ganze Verständnis des ganzen Films fehlen.
Stat hier Punkte aufzugreifen hat man auf Action gesetzt und so wirkt der Film für mich Stückwerk, wie eine Collage eben.
Es muss nicht alles zu Ende erzählt sein.
Aber einen Einbeinigen ohne Prothese schickt man auch nciht auf einen Marathonlauf,oder?
Mir fehlen die Hooks, die mich an die Figuren binden.
Die brachte aber, bei allen Cliffhangern und Rätseln, Episode IV. Hier ist hingegen alles ein großes Puzzle oder eher ein black hole.

Episode IV war ein Filmexperiment in einer sehr konservativen Filmindustrie und deswegen im Grunde in sich geschlossen, weil nicht klar war, ob es überhaupt ein Erfolg sein würde, der ein so erfolgreiches Franchise starten könnte. (Disney zum Beispiel setzte zu dem Zeitpunkt noch auf Familienmusicals wie Elliot, das Schmunzelmonster). Damit muss man ihn auch eher als Einzelfilm, denn als Teil einer Serie betrachten.

Hier geht es nicht um Cliffhanger. Hier geht es um Storytelling.

Und der Vergleich zu Buchreihen ist sehr viel besser, als es scheint: Niemand wird auf die Idee kommen, mit Band 4 von Feuer&Eis anzufangen. Und ich möchte wetten, dass die (absoluten) Verkaufszahlen in der Regel zurückgehen, je weiter eine Buchreihe fortgeschritten ist.