Spielt hier wer Missionen?

Im Rahmen der iskussion um die zu erwartenden Waves habe ich ja mal kurz angedeutet das ich irgendwie Missionen vermisse.

Was spielt ihr denn hauptsächlich? Die mitgelieferte Mission einmal, wenn überhaupt, oder ballert ihr alles auf dem Tisch weg?

Ich persönlich würde gerne mehr Missionen spielen und würde zB ein Heft mit meinetwegen irgendwelchen ( Missions) Token und ( Missions) Karten mit Missionen gerne mal sehen.

Oder gibt es dafür überhaupt keinerlei Nachfrage?

Würde es eine Box allein mit "Mission Objective"-Modellen, Tokens/Markern, einem Kampagnen-System-Generator und / oder einem Missions-Katalog geben, gäb's nix, was mich aufhalten würde, die zu kaufen.

Aber augenscheinlich ist's nicht im Interesse des Primärmarktes oder mit zuviel Aufwand verbunden, als das man sich die Mühe machte, sich dahingehend zu investieren.

Immerhin gibt's ja nun den Missions-Katalog auf der FFG-Seite, der durch die Community unterhalten wird:

FFG X-Wing Mission Control

Würde sehr gerne Missionen spielen, aber Liga und Turniervorbereitungen kommen diesem Wunsch regelmäßig ins Gehege.
Selbst in der Kampagne überwiegt oftmals der kompetitive vor dem erzählerischen / spielerischen Anteil.
Schade, aber X-Wing scheint einen sehr starken Wettbewerbscharakter zu haben, dem ich mich inzwischen auch soweit beuge, dass ich entsprechend aufspiele und auch aus der Kampagne ausgestiegen bin.

Ich bin eigentlich ein Missionennerd. Aber viele bei uns möchten die Liga spielen, womit die Missionen hinten runterfallen. Das liegt auch an der mangelnden Zeit. Eigentlich macht man ja nur zwei Ligaspiele im Monat. Wer sich dann noch öfter trifft, hat ja genügend Möglichkeiten.

Johns Hinweis auf den Missionskatalog auf der FFG-Seite ist aber sehr interessant. Da findest du sicher schöne und auch schon getestete Missionen.

Aber was würde dagegen sprechen wenn auch bei Turnieren Missionen gespielt werden? Das würde doch auch dem Fluff entgegen kommen.

Die Seite mit den Missionen kenne ich, aber ich dachte schon, das da was "offizielles" kommt.

Ich denke, dass im Grunde die Einfachheit des Setups bei Deathmatch-Missionen für deren auschließlichen Einsatz in Turnieren spricht. Je komplexer das Setup, desto mehr Mißverständnisse und Diskussionen vor, während und im Spiel sind möglich, die auf Kosten der reinen Spielzeit gehen. Und das will man wohl vermeiden.

Außerdem lassen sich in Hinblick auf die Missionsbedingung "Deathmatch" auch die Effektivität von Listbuilds oder Upgradekombos in der Konzeptionsphase besser miteinander vergleichen.

Es ist einfach stromlinienförmiger in der kompetitiven Handhabung. Und das "Wörtchen "Kompetitiv" steht bei Amis eben an erster Stelle.  



D.J. und Yosha haben im Übrigen das angesprochen, was ich ja auch schon ehedem als Problematik dieses Spielsystems erwähnt hatte: Das eben die Anforderungen an eine gewisse Leistung im Turnier auch entsprechend Engagement in diese Richtung vor eben dem Turnier benötigen.
Und damit wird in der Community eben die Zeit mehr für Trainings-, und Testspiele genutzt, die ausschließlich dazu dienen sollen, sich auf Turniere vorzubereiten. Da bleibt dann eben weniger Raum und Zeit für Spiele mit anderen Punktsätzen oder Missionen just for fun.

Das ist eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt und in meinen Augen eine Verschwendung des Potentials eines Spiels, was weit mehr bieten kann, als "6-Schiffe-im-All-BLAMM-BLAMM-BLAMM".

Ich finde generell Tabletop mit Missionen viel interessanter als immer wieder pure death matches.

Das Xwing so wenig Missions Orientiert ist liegt sicher auch zum Teil an der Bequemlichkeit der Spieler weil es organisatorisch aufwendiger ist sich auf eine Mission zu einigen und Sonderregeln zu lesen als einfach drauf los zu spielen. Oder sogar noch eigene Missionen zu erfinden&test zu spielen.

Wenn FFG es wollte könnte man da schnell Abhilfe schaffen. Ich würde mir ja ein 'Kampagnen/Missionen Box wünschen, also eine Art aces Pack mit ein paar Missions Modellen&Karten und einem Dicken Handbuch voller Szenarien.

Aber selbst wenn FFG das zu aufwendig oder nicht profitabel genug wäre, könnte man über die Turniere dem Spiel sehr viel mehr Story einimpfen. Wizkids hatte das gegen Ende bei Mechwarrior clicks ganz gut gelöst: Es wurde im Vorfeld zu jedem offiziellen Spiel/Turnier ein Setting, Sonderregeln/Sieges Bedingungen und das Wetter vorgegeben. Die Spieler konnten/mussten ihre Armeen und Spiel Taktik entsprechend anpassen, so das sich kein all zu hartes Meta entwickeln konnte weil die Anforderung der Missionen zwischen möglichst agil und möglichst stabil weit auseinander lagen. Damit wird das individuelle Armeelisten bauen schon wichtiger Bestandteil jedes Turniers. Und die 4 hwk Liste auf einmal der Turnier Killer...

Am Beispiel Xwing könnte FFG für das Regionals Turnier angeben
- wieviele Punkte je Seite erlaubt sind,
- wieviele Meteoriten/Trümmermarken ausgegeben werden,
- dann vielleicht ein paar Einschränkungen (“Wetter") ob zB große Schiffe/Sekundärwaffen/Crew/Reichweiten Obergrenzen/manöver/Stress/limitierte Karten eingesetzt werden dürfen.

Als einfache Missionsziele kann man mit Siegpunkten arbeiten. zB. Für Anzahl abgeschossene Punkte/Abschuss bestimmtes gegnerische Schiff/besetzte Spielfeld viertel/geborgene Objekte/ionisierte Schiffe/zerstörte Totessterne...

Der Link ist schon ganz vielversprechend, vielleicht muss man im FFG Forum nur noch ein wenig quengeln und ein paar Turnier Stars sich zu solchen mechaniken positiv äussern.

Ich finde Missionen ebenfalls super. X-Wing hat ja durchaus eine starke narrative Komponente zu bieten, die man vor allem im Epic-Spiel wunderbar ausleben kann. Deswegen bin ich auch ganz klar für massenweise neue Epic-Schiffe.

Missionen sind das, was ein Spiel lange am leben halten kann, selbst wenn das Balancing nicht mehr stimmt. da dort mit dem Missionsdesign viel ausgeglichen werden kann.

Ich habe die Missionen bei X-Wing immer vermisst, da hat Wiz-Kids bei Attack Wing wesentlich bessere Arbeit geleistet (auch wenn die Figuren um Längen schlechter sind). Bei Attack Wing ist bei jedem Schiff eine neue Mission dabei (aktuell 54 verschiedene Schiffe. also auch 54 Missionen).

Die Community-Missionen sind ein guter Anfang, aber ich würde mir auch offizielle Missionen wünschen.

Hammer666 schrieb:Ich habe die Missionen bei X-Wing immer vermisst, da hat Wiz-Kids bei Attack Wing wesentlich bessere Arbeit geleistet (auch wenn die Figuren um Längen schlechter sind). Bei Attack Wing ist bei jedem Schiff eine neue Mission dabei (aktuell 54 verschiedene Schiffe. also auch 54 Missionen). 

Kennst du da vielleicht eine online Quelle wo man sich so ein original Attack Wing Mission mal angucken kann? Vielleicht sind die ja "aus versehen" adaptierbar...

Auf die Schnelle habe ich hier eine Seite mit ein paar der Missionen gefunden.
Ob sie adaptierbar sind weiss ich nicht, aber die Zusammenstellung der Schiffe in Attack Wing ähnelt auch eher Armada als X-Wing.

Attack Wing Missionen

Da die sich ziemlich exklusiv an Star Trek Filmen oder Folgen orientieren, denke ich nicht, dass die sich zum konvertieren anbieten.

Danke! Hab jetzt mal ein paar Missionen durchgeguckt, und die sind leider wirklich nicht mal eben adaptiert bar. Den Hintergrund könnte man ja anpassen, aber bei fast alle haben die gegner unterschiedlich starke Punkte kosten. Man müsste also Balancen, und es ist nicht so leicht zu bestimmen wer der Angreifer und wer der Verteidiger ist.

Schade.

Meine Spielergruppe spielt neben Dogfight und Furball-Fights auch ganz gerne mal Missionen - wobei wir am meisten mit der Tantive IV-Kampagne unseren Spaß hatten (die passt einfach super zum Hintergrund und ist auch recht ausgewogen; allerdings steht das Rückrundenspiel mit vertauschten Rollen noch an...). Heute haben wir zum zweiten Mal die IG88-Mission gespielt: Wo beim ersten Mal die Weltraumkrabbe mit Gefolge siegreich war, hat im Rückspiel die Seite der Rebellen gewonnen... man sieht also, dass die Missionen recht ausgewogen sind und es auch auf das Würfelglück und die richtigen taktischen Entscheidungen ankommt...

Eine Missionsbox würden wir uns auch zulegen, allerdings sollten da neue Missionen mit neuen Ideen (wie bspw. bei der IG-88-Mission die Idee mit den Befehlsmarkern) drin sein und nicht einfach nur eine Zusammenfassung bereits bestehender Missionen. Wenn da noch ein wenig zusätzliches Material (neue Hindernisse oder sonstige das Spiel abwechslungsreicher machende Dinge) dabei wären, fänd ich das ne lohnende Sache...

Die IG88 Mission is doch bis auf die Befehlsmarker einfach nur n 3 Fraktionen Dogfight.

Ich würde mir mehr Missionen wie bei der Tantive wünschen. Kampagnen, bei denen der Ausgang eines Spiels auf den weiteren Verlauf der Geschichte hat.
Gerne auch mit einer Regelung, dass z.B. abgeschossene Piloten (wenn sie (ihre Rettungskapsel) nicht gerettet werden konnten) für den Rest der Kampagne tot bleiben oder aus der Gefangenschaft gerettet werden können/müssen. Oder auch irgendwas mit Erfahrungspunkten o.Ä. mit denen man seine Squad aufrüsten kann, oder Missionsziele, die neue Schiffe und Upgrades freischalten, etc.

Ich für meinen Teil bin nicht so sehr der Freund von Missionen. Haben damals bei 40k die eine oder andere ausprobiert, wobei es dabei auch immer auf Vernichtung raus lief im Zuge des Spiels

ComStar schrieb:Ich würde mir mehr Missionen wie bei der Tantive wünschen. Kampagnen, bei denen der Ausgang eines Spiels auf den weiteren Verlauf der Geschichte hat.
Gerne auch mit einer Regelung, dass z.B. abgeschossene Piloten (wenn sie (ihre Rettungskapsel) nicht gerettet werden konnten) für den Rest der Kampagne tot bleiben oder aus der Gefangenschaft gerettet werden können/müssen. Oder auch irgendwas mit Erfahrungspunkten o.Ä. mit denen man seine Squad aufrüsten kann, oder Missionsziele, die neue Schiffe und Upgrades freischalten, etc.

Haben wir so in der Kölner Warlord-Kampagne geregelt.
Da waren dann auch Missionen, aber der Dogfight selber hat überwogen. Es ist wie ein Reflex gewesen, dass man seine Püppies aufbaut und loslegt, ohne vorher Missionen oder Ziele abzusprechen. Herausforderung ausgesprochen und losgelegt.
Ich vermute inzwischen, dass der Fluff und das Spielsystem nicht mehr hergeben, weil eben nie die Rede von strategisch wichtigen Zielen oder Operationen war. Das mag in Büchern und Comics so gewesen sein, aber am Ende lief es offenbar immer darauf hinaus, den jeweils anderen aus dem All zu pusten
Auf der einen Seite die Rebellen, auf der anderen das Imperium und los geht`s.
Daher sehe ich X-Wing inzwischen weniger als für Missionen und Kampagnen geeignet, als viel eher für Bier&Brezel Feierabendprügeleien, die eben kompetititv sind.
Kampagnen gehen eigentlich nur im Dogfight, wenn man mit einem festen Budget / Hangar mehrere Spiele spielt, Buch über Verluste führt und Reperaturen mit einem gewissen Budget durchführen muss.
Aber sobald man eine oder zwei herbe Schlappen eingefahren und nur noch begrenzten Zugriff auf Material und Schiffe hat, war es das.

Man muss auch bedenken, dass X-Wing ständige Bewegung ist. Man kann auf der Matte keine fixen Punkte halten oder hohle Gassen bauen, durch die der Feind hindurch muss.
So ein Stellungsspiel geht eigentlich nur mit anderen Systemen, die auch langsamer sind und wo Bewegung keine Pflicht ist.
Es sei denn, man spielt eine Schlacht um ein System auf mehreren Matten nach, organisiert Nachschub, Enteraktionen etc.pp.
Aber das widerspricht dem einsteigerfreundlichen Gedanken hinter dem Spiel, denn es würde zu viel Aufwand und Regeln erforden.

Daher:
X-Wing ist in meinen Augen gut für Ligen, Turniere und gelegentliche Spielkompetentzvergleiche geeignet.
Einfach und schnell.

Nur weil ein ausgefeiltes Kampagnen system komplexere Regeln und mehr Buchhaltung erfordern würde, heißt das nicht zwangsläufig, dass X-Wing gleich weniger Einsteigertauglich wird. Ich würde ein Kampagnen System als zusätzliche optionale Variante gut finden, für die denen sowas gefällt und die bereit sind sich darauf einzulassen. Quasi als Ergänzung. Wem sowas nicht zusagt, oder wer neu im Spiel ist, der soll gerne weiter wie bisher spielen.

Realistisch betrachtet kann FFG nicht endlos neue Schiffe raus bringen. Manche steigen ja schon jetzt bei Welle 7 aus, weil sie mit dem exotischen EU Schiffen nichts anfangen können.

Die Frage ist also, was kann FFG sonst noch für das Spiel raus bringen, um es weiter interessant und abwechslungsreich zu gestslten?

Ich würde die Frage eher so formulieren, ob sich dieser Weg für FFG lohnt.
Immerhin hat X-Wing eine brummende Turnierszene,was sich auch an den Gewohnheiten und Vorlieben der Spieler zeigt. Zeit, Geld und Hirnschmalz in eine derartige Erweiterung zu investieren, will also gut durchdacht sein, zumal es ja nicht umsonst heißt:
"Never change a running System"
Da sind also die Spieler selber gefragt, aber die sind eben zu sehr auf das kompetitive geeicht. Und ich vermute, dass das eben auch mit dem Universum / Fluff zu tun hat, der eben nur "live or die" kennt.
Die Rebellion / das Imperium muss niedergeschlagen werden und feddich.
Keine Allianzen unter mehreren Fraktionen, keine Raumgewinne, keine Kontrolle von Handelswegen, only fighting to the end.
Apollo Creed und Rocky Balboa in Runde 15 eben

ComStar schrieb:Ich würde mir mehr Missionen wie bei der Tantive wünschen. Kampagnen, bei denen der Ausgang eines Spiels auf den weiteren Verlauf der Geschichte hat.
Gerne auch mit einer Regelung, dass z.B. abgeschossene Piloten (wenn sie (ihre Rettungskapsel) nicht gerettet werden konnten) für den Rest der Kampagne tot bleiben oder aus der Gefangenschaft gerettet werden können/müssen. Oder auch irgendwas mit Erfahrungspunkten o.Ä. mit denen man seine Squad aufrüsten kann, oder Missionsziele, die neue Schiffe und Upgrades freischalten, etc.

An genau so was schreibe ich gerade im Eigene Regeln und Missionen Unterforum!  

D.J. schrieb:Haben wir so in der Kölner Warlord-Kampagne geregelt.
Da waren dann auch Missionen, aber der Dogfight selber hat überwogen. Es ist wie ein Reflex gewesen, dass man seine Püppies aufbaut und loslegt, ohne vorher Missionen oder Ziele abzusprechen. Herausforderung ausgesprochen und losgelegt.
Ich vermute inzwischen, dass der Fluff und das Spielsystem nicht mehr hergeben, weil eben nie die Rede von strategisch wichtigen Zielen oder Operationen war. Das mag in Büchern und Comics so gewesen sein, aber am Ende lief es offenbar immer darauf hinaus, den jeweils anderen aus dem All zu pusten
Auf der einen Seite die Rebellen, auf der anderen das Imperium und los geht`s.
Daher sehe ich X-Wing inzwischen weniger als für Missionen und Kampagnen geeignet, als viel eher für Bier&Brezel Feierabendprügeleien, die eben kompetititv sind.
Kampagnen gehen eigentlich nur im Dogfight, wenn man mit einem festen Budget / Hangar mehrere Spiele spielt, Buch über Verluste führt und Reperaturen mit einem gewissen Budget durchführen muss.
Aber sobald man eine oder zwei herbe Schlappen eingefahren und nur noch begrenzten Zugriff auf Material und Schiffe hat, war es das.

Man muss auch bedenken, dass X-Wing ständige Bewegung ist. Man kann auf der Matte keine fixen Punkte halten oder hohle Gassen bauen, durch die der Feind hindurch muss.
So ein Stellungsspiel geht eigentlich nur mit anderen Systemen, die auch langsamer sind und wo Bewegung keine Pflicht ist.
Es sei denn, man spielt eine Schlacht um ein System auf mehreren Matten nach, organisiert Nachschub, Enteraktionen etc.pp.
Aber das widerspricht dem einsteigerfreundlichen Gedanken hinter dem Spiel, denn es würde zu viel Aufwand und Regeln erforden.

Daher:
X-Wing ist in meinen Augen gut für Ligen, Turniere und gelegentliche Spielkompetentzvergleiche geeignet.
Einfach und schnell.

Das liegt einfach an der eigenen Einstellung und dem eigenen Engagement. Dazu kommt, dass eben durch die entschlossene Unterstützung eines Deathmatch-Turniersystems (welches von FFG anscheinend mitunter auch als verkaufsfördernder betrachtet wird) der Eindruck bei Spielern entsteht, dass das Spiel nur so gespielt werden "müsse" - schließlich wird es ja auch mit Promoartikeln und schnuffeligen Plastik-Chits, Medaillen und bemaltem Papier belohnt. Und das Spiel mit Missionen eben nich'.
Mal abgesehen davon, ist es auch weit einfacher, nach 'nem anstrengenden Studien-, oder Arbeitstag eben mal 2-5 Schiffe auf die Matte zu klatschen und sich dann straight gegenseitig aus dem All zu pusten.

Nachdem, was ich bisher an privaten Kampagnen gesehen habe, scheinen die mir etwas zu kompliziert oder "vom falschen Ende her" aufgesetzt zu sein, was dann in dem Effekt endet, den D.J. beschrieben hat.
In meinen Augen muss man da einfach anders drangehen, um eben diese chronische Deathmatch-Syndrom zu vermeiden. Eben eher wie ein Rollenspiel-Gamemaster:

Für eine gute Kampagne braucht man erstmal ein Konzept:

• Wieviel Spieler? (In meinen Augen am besten 2, aber maximal 4 Spieler!)
  
• Soll es eine Gebietskampagne sein?
  
• Soll es eine linear erzählerische Kampagne sein?
  
• Soll es eine erzählerische Verlaufskampagne sein?
  
• Wenn erzählerisch, was ist dann die Rahmenhandlung?
  
• Sollen die Missionen vor jedem Einsatz randomisiert (per Würfelwurf) ausgewählt werden? Dann brauche ich einen Missionskatalog (mit mindestens 2stelliger Missionsauswahl).
  
• Oder sind die Missionen dem Verlauf der Kampagne entsprechend fest definiert?
  
• Welchen Bonus oder Nachteil bringt ein Sieg oder eine Niederlage? Und wie wirkt sich das auf die Balance in der Kampagne aus, um zu vermeiden, dass viel zu früh ein unrettbares Übergewicht der dominierenden Seite entsteht, ohne dieser das Gefühl der Dominanz zu nehmen?!
  
• Wenn ich mit Ressourcen spiele (Uniques, Extra-Punkte beim Listenbau, Namhafte Piloten etc.), wie stark sollen diese Zusatzressourcen das META-Game der Kampagne dominieren?
  
• Wie kompliziert will ich das META-Game der Kampagne haben?
  
• Wie lang darf sie sein, um die Motivation aller Beteiligten bis zum Schluß aufrecht zu erhalten?
  

Das sind tatsächlich alles Faktoren, die man im Auge behalten muss. Und das bedeutet schlichtweg Arbeit - die eben wenige sich in ihrer Freizeit machen wollen, wenn sie doch einfach auch nur Dogfight spielen können. Weil: geht schneller - is' einfacher! Das ist verständlich.

Dabei gibt's eigentlich gute Inspirationen, wenn man sich umschaut:

Wing Commander I zeigte zum Beispiel sehr gut, wie man eine Verlaufkampagne aufsetzen kann, und wo man die Parameter ansetzen muss, um dem Spieler das Gefühl zu geben, dass seine Siege und Niederlagen etwas bedeuten und ihm etwas geben oder nehmen. I-War glänzte durch gutes Missionsdesign (welches nicht nur auf kämpfen
ausgerichtet war). Und dann eben die LucasArts-StarWars-Actionsimulatoren, die versuchten, einen Mittelweg zwischen I-War und Wing Commander zu gehen.

Das Ausmaximieren von Listen (und damit der "Rückschritt" auf ein Turnier-Niveau) läßt sich recht gut durch Beschränkungen der Auswahl für eine spezielle Mission kontrollieren. Auf Aufklärungsmissionen schickt man eben nur Aufklärer (und meistens sehr wenige davon). Auf Bomb-Runs eben ein entsprechend beladenes Bomber-Geschwader mit Geleitschutz. Auf Bergungsgmissionen Transporter mit Geleitschutz. Schmuggelmissionen werden mit Schiffen aus dem zivilen Sektor geflogen. Abfang-Missionen mit designierten Abfangjägern. Attentate mit einem Ungleichgewicht der beteiligten Parteien.

Auch - und das hat D.J. gut erwähnt - sind Raumjäger keine Bodentruppen. Wenn man also sowas, wie Capture the Flag oder King of the Hill spielen will, muss man sich einfallen lassen, wie man eine solche Flagge oder den entsprechenden Hügel im Spiel simuliert:

• Ist die Flagge vielleicht im All treibendes Beutegut?
  
• Oder der Hügel ein Nachrichten-Satellit oder gestrandetes Schiff, in dessen [1er]-Reichweite man mit einem Schiff bleiben muss?  
  
• Sind das wirklich nur Asteroiden, oder verstecken sich da Rebellen dahinter(da drunter)?
  
• Muss ein Korridor gehalten werden, legt man dessen imaginäre Ränder einfach ordentlich mit "Killersatelliten" oder "Minenfelder" aus, die bei Annäherung des Feindes auf denselben aggressiv reagieren. Zur Not kann man aus den Minen Hunter-Killer machen, die aktiv immer eine 3er-Bewegung ihrer Wahl auf's nächste feindliche Schiff zu machen, bis sie bei Berührung mit dem als Protonenbombe explodieren... usw. (Hey, das finde ich cool...!)
  

Klar, auf einen Kampf als Begleiterscheinung wird's und sollte es in einer Mission immer hinaus gehen, aber X-Wing ist eben ein Dog-Fight-Spiel und kein...Siedler, Cluedo oder Agricola...!

Als einfache Variante um mehr Missionen zu Spielen/Variation in die einzelnen Gefechte zubekommen, habe ich schon überlegt eine Auswahl von light Missionen/erweiterter dogfight ohne Zusammenhang zu erstellen.

Diese würden dann zwar nicht unbedingt Missionsziele enthalten, sondern nur Einschränkungen im Listenbau, den Hindernissen & vielleicht jeweils einer Sonderregel für das Spiel haben. Das ganze ist relativ schnell gemacht, und man würde vor der Partie eine Nummer Auswählen/Würfeln, dann eine entsprechende Liste Bauen und Losspielen. Die individuelle Liste wäre optional, um sich besser an die Mission anzupassen. Das heißt man könnte auch spontan vor Spielbeginn Würfeln und mit seiner Turnier Liste loslegen und hätte trotzdem mehr Abwechslung.

Mal zwei Beispiele, aus dem Ärmel geschüttelt und nicht getestet:

1. Asteroiden Gürtel

Aufbau:
Es werden 12 Asteroiden aufgestellt. Der Mindestabstand zwischen den Token ist die zweier Bewegungsschablone

Sonderregeln
Asteroiden in der Schussbahn geben keinen zusätzlichen grünen Würfel
Dash Rendar behandelt in dieser Mission Asteroiden wie Trümmermarken

Listeneinschränkung (optional)
Jede Liste muss mindestens ein großes Schiff enthalten.

2. Nebelfeld

Aufbau: Normale Regeln

Sonderregeln:
Die Reichweiten Obergrenze aller Fertigkeiten und Waffen wird um RW1 reduziert
Bei Schüssen auf RW2 erhält der Verteidiger einen zusätzlichen grünen Würfel

Listeneinschränkungen (optional):
Kein Schiff darf einen Pilotenwert größer als 5 haben (erfahrene Piloten fliegen nicht in Nebel )


Und so weiter...