Paint Tutorial von D.J.
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Durian Khaar
TKundNobody
IceFace
D.J.
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Paint Tutorial von D.J.
Willkommen bei D.J.'s Joy of Painting, Folge 1
Mit ziemlicher Sicherheit predige ich mit dieser kleinen Rubrik den Bekehrten, denn viele von uns kommen aus anderen TT‘s, vor allem denen von »viel Geld Wolle!«, wo malen und basteln zur Pflicht vor der Kür der Schlacht gehören. Trotzdem möchte ich hier in einfachen Schritten zeigen und erklären, wie ich an das Individualisieren der X-Wing Minis gehe.
I.Schritt »Der Einkauf«
Einen Handwerker erkennt man an seinem Werkzeug.
Rostiges Werkzeug oder ein ungepflegter Firmenwagen lassen auf einen eher oberflächlichen Typen schließen, den man öfter sehen wird, weil er sich - salopp gesagt - an den alten Spruch »Scheiße muss klasse sein! Millionen Fliegen können einfach nicht irren!« hält.
Bezogen auf das Malen heißt das, das man sich schon vernünftiges Werkzeug zulegen sollte, bevor man loslegt, und dieses Werkzeug auch pflegt.
Ich habe einen Pinsel der Stärke 1, Rothaarmarderborsten (glaube ich). Der Pinsel ist jetzt seit etwa 1993 bei mir, als ich die ersten Battletech-Minis bemalte. Er hat damals 6,95 DM gekostet (DM = Deutsche Mark, nicht Deutsche Meisterschaft. Die DM kam kurz nach der Reichsmark und vor dem Teuro, liebe Kinder) Ebenfalls habe ich mir damals die Mischpalette gekauft. Bekommt man heute noch in jedem Kodi, T€di, Ein-Euro Laden oder im Bastelbedarf.
Dieser eine Pinsel reicht vollkommen aus. Als Ergänzung kann man sich vielleicht noch einen 0,5er besorgen, aber wenn selbst ich Feinmotoriklegastheniker mit Augen wie Heino akzeptable Ergebnisse hinbekomme ...
Tipp
Beim Malen den Pinsel immer wieder mal ordentlich im klaren Wasser ausspülen und auf einem trockenen Tuch abwischen. Das billige »Ritzenschmirgel« vom Aldi reicht da vollkommen aus, denn es fuselt nicht und saugt gut weg. Dabei vom dicken Ende zur Spitze und leicht drehend die Borsten über das Papier ziehen. Die Spitze hält dadurch länger ihre Form und die Borsten spleißen nicht auf, weil keine Farbe an der Wurzel eintrocknet
II. Schritt »Die Farben«
Wer unbedingt mag, kann sich natürlich die teure Farbsuppe von »Gewinnorientiert & Wahnsinnig« kaufen. Ich selber halte von den Farben nicht viel, da sie arg teuer sind und ich die Töpfe komplett öffnen muss, was ein Austrocknen beschleunigt. Außerdem, Hand aufs Herz: Wer kann schon erkennen das da »Shining Sun bursting Yellow« für 5,95€ das Töpfchen als Mikropunkt im Triebwerk steckt?
Also kaufe ich solche Farben, die ich sparsam einsetzen kann und die ich ohne Verrenkungen oder logistischen Aufwand (»Diesen Pinsel nehme ich nur zum Drauftröpfeln auf die Palette und den da nur zum Mischen!) zu betreiben. Dabei achte ich auf Grundfarben und solche, die mir für meine Minis vorschweben und schöne Kontraste ergeben.
Die Farben von »Game Color« haben z.B. den Vorteil, das man sie kontrolliert auf die Mischpalette tropfen und anschließend wieder verschließen kann.
Tipp
Die Fläschchen nach der Entnahme der Farbe kurz auf den Tisch klopfen, als seien es »Kleine Feiglinge«. Die Farbe, die in der Spitze ist, fällt dann zurück. Danach mit einem Tuch die Spitze saubergewischt und der Deckel hält dicht = Farbe trocknet nicht aus.
Die Auswahl der Farben ist dabei jedem selbst überlassen. Allerdings rate ich bei den Minis für X-Wing statt Weiß zu einer weißen Grundierung (Primer)
Bei den BT-Minis habe ich damals festgestellt, das die Tiefen der Details nicht sonderlich tief sind. Um einen schönen 3D-Effekt zu erhalten, nutze ich daher den Primer. (Siehe IV. Schritt »Die Farbe, die aus der Dunkelheit kam«)
III. Schritt »Der Arbeitsplatz«
»Mehr Licht!«, soll schon Goethe verlangt haben, als er auf dem Sterbebett lag. Nun, wir sollten nicht so lange warten, bis wir für eine ausreichende Beleuchtung beim Malen sorgen. (Öllampen und Kerzen sind hier allerdings bei aller grünen und politisch korrekten Denke nicht angebracht!) Tageslicht ist das Beste, aber nicht immer zu bekommen. Also müssen Stehlampen, Schreibtischlampen oder Grubenlampen von Großvater Heinrich herhalten, der damit am Wunder von Lengede beteiligt war.
Was auch immer als Lichtquelle dient, man sollte immer »gegen das Licht« malen. Das heißt, das Licht sollte von »hinter den Borsten« auf die zu bemalende Fläche fallen. Ist es zu grell, dreht man sich notfalls etwas, bis der Lichteinfall besser ist. Niemand vergibt beim Minibemalen Haltungsnoten und die Zunge, die vor Konzentration aus dem Mundwinkel hängt, juckt auch keinen. (Ich gestehe, dass ich manchmal beim Malen wie ein Schäferhund nach 'nem Hundertmetersprint aussehe. Aber das bleibt unter uns,ja? )
Tipp
Ein kleines Tablett, auf dem euer Material ordentlich aufgebaut ist, hilft ungemein bei der Übersicht und dem Wegräumen. Ich habe ein altes Tablett genommen, auf dem ich mir früher meine Sargnägel gekurbelt habe. (Ich rauche immer noch, habe aber ein Neues )
Was fehlt noch?
Richtig, die richtige Stimmung.
Bei mir geht (fast) nix ohne Musik. Dabei habe ich die besten Ideen und zeige meiner Umwelt, dass ich vorerst nicht abrupt ansprechbar bin. Nichts ist schlimmer, als wenn man in einer 25mm-Mini das Spiegelbild des Feindes in die Pupille pinselt und die Frau meint, es gäbe nichts Wichtigeres als die verstopfte Toilette, die gerade Würstchenwasser hochrülpst
Wie sagte schon Clint Eastwood, der Han Solo des Spaghetti-Westerns?
»Ein Mann muss manchmal eben tun, was ein Mann tun muss.«
IV. Schritt »Die Farbe, die aus der Dunkelheit kam«
Die erste Grundregel beim Bemalen von Minis lautet: »Erst die dunklen Farben, dann die Hellen.«
Warum?
Weil unsere Miniaturen im Gegensatz zu den selbst gegossenen »German Flats« von Opa Heinrich Tiefe besitzen. Alles, was tiefer liegt als die oberen Details, ist im Schatten, ergo dunkler.
Bei den X-Wing Minis haben wir das Glück, das die schon mit Inks und Washes (Tinten) behandelt sind, die tiefer liegenden Details also schon dunkel sind.
Aber auch Flächen sollte man je nach Modell so bemalen.
Das beste Beispiel ist hier der B-Wing.
Er sieht von Haus aus schon verdammt gut prepaintet aus. Man sieht die Panzer- und Wartungsplatten sehr deutlich. Allerdings kann man diesen Effekt verstärken. Und hier kommt der oben erwähnte Primer (Grundierung) zum Einsatz und wird mit der Regel »Von der Dunkelheit zum Licht am Ende des Tunnels« kombiniert.
Der Primer hat etwas mehr Leim in seiner Mischung, als normales Weiß. Auf einer Mini, die schon ab Werk bemalt ist, hält er dadurch besser.
Ich persönlich gehe dabei wie folgt vor:
- Pinsel gut durchnässen.
- einmal kurz über das Papier trockenziehen
- die nasse Spitze in den dicken Tropfen Primer auf der Palette tauchen und dabei leicht drehend aus dem Tropfen rausziehen. (Die Spitze hat jetzt Farbe, die Spitze behält ihre Form und die oberen zwei Drittel der Borsten sind ohne Farbe)
- eine »Kachel« aussuchen und von der Mitte vorsichtig bis an den Rand malen. WICHTIG! Nicht bis ganz an den Rand! Die schwarze Fuge bleibt sowieso schwarz. Jetzt halte ich aber noch etwas Abstand zum Rand der Kachel und habe einen sanften Übergang von Schwarz, Grau (prepainted) und weiß.
Tipp
Wer eine Mal- oder Bastellupe hat (vielleicht sogar mit Beleuchtung?) sollte diese spätestens jetzt nutzen, wenn er im Rentenalter noch das Kleingedruckte aus dem Anzeigenteil lesen können möchte.
Nach etwa drei Kacheln säubere ich den Pinsel, indem ich ihn mehrfach durch den Wasserbecher schüttele und vorsichtig am Papier abtrockne (auch hier wieder vom dicken Ende zur Spitze, leichter Druck und drehend ziehen)
Primer ist so verdünnt nicht unbedingt deckend. Daher wiederhole ich diesen Schritt etwa zwei – bis drei Mal mit Trockenphasen dazwischen.
Im Realen Leben erhalte ich durch den (verdünnten) Primer einen leichten Lasureffekt, der den Kacheln etwas keramisches gibt. Sehr schön war das meinen alten BT-Minis, die ich Vollhorst aber nach Hobbyaufgabe leider alle vertickert habe
Und so sieht das Ergebnis aus (sorry für die Qualität, aber ich hebe eine Billigkamera. Live sieht das Teil echt schnieke aus und Big Daddy ist mächtig stolz auf sich)
V. Schritt »Trockenbürsten«
Wie schon in Schritt IV heißt es auch beim Trockenbürsten »Komm von Dunkelheit ins Licht, mein Sohn«.
Die Triebwerke bzw. die Aggregate am Heck des X-Wing sind das beste Beispiel. Im Gegensatz zu den 25mm Figuren von »Geldgeil & Wirre«, können die Details bei X-Wings Minis nicht so tief sein. Deswegen hilft hier nur ganz vorsichtiges Trockenbürsten.
Man benötigt dafür keinen Trockenbürstpinsel!
Die Dinger sind nett, wenn man große Flächen oder Miniauren mit tiefen Details bemalen will, sind aber für solche Minis wie bei BT oder eben X-Wing absolut ungeeignet.
Auch hierfür nutze ich meinen alten Freund aus Jugendtagen (lang, lang ist‘s her *seufz*)
Ich tauche dafür den Pinsel bis knapp an das obere Drittel der Borsten in die Farbe auf der Palette.
Anschließend ziehe ich ihn in der gleichen Art wir beim Säubern über das Papier. Dabei mache ich einen relativ breiten Strich mit der Farbe.
Danach gehe ich zuerst an eine größere Fläche der Mini, die ich in der gleichen Farbe bemalen will, und prüfe, ob die Farbe noch zu dick / nass ist. Notfalls lege ich noch 'ne Runde auf dem Papier ein, dann passt‘s schon.
Danach fahre ich langsam und ohne Druck die Borsten seitlich über die Aggregate. Man könnte meinen ich würde die Mini streicheln, was im Endefekt auch zutrifft. Zu viel Druck, und die Farbe gerät in die Vertiefungen. Also lieber sanfter als ein Verliebter Casanova die Mini streicheln, als hinterher nicht wissen, wie zur Hölle man die Farbe DA wieder raus bekommt. Die fast trockene Farbe bleibt nun nur an den Erhebungen hängen. Die Vertiefungen bleiben dunkel.
Diesen Schritt mache ich auch zwei bis drei Mal. Bei relativ dunklen Farben, z.B. Blau, mische ich nach jedem Schritt etwas weiß in die Farbe, damit der Übergang zum höchsten Punkt heller wird.
Tipp
Mit Black Ink Black Wash oder einem verdünnten Schwarz, kann man vor dem Trockenbürsten oder auch danach, die Vertiefungen stärker hervorheben.
Achtung!Mehr wie vier Durchgänge Trockenbürsten verkraften die Minis von X-Wing in der Regel nicht!
Auch hier gilt wieder, den Pinsel regelmäßig gut ausspülen und trocknen. Meist mache ich das nach jedem Durchgang.
Tipp
Ich kenne Leute, die lecken oder lutschen ihre Pinsel ab
Leute,lasst das besser sein.
Acrylfarben sind auf Wasserbasis. Daher könnten sie schimmeln und enthalten Pestizide und anderes Zeugs, dass ihr sonst vom Apfel abwascht.
Hier noch eine HWK und ein X-Wing, leider wegen meiner Kamera nicht so schön
Okay, das war das Tutorial, wie der D.J. Seine Minis verunstaltet.
Genug blamiert für heute.
Have a good time and the Imperator bless ya
Mit ziemlicher Sicherheit predige ich mit dieser kleinen Rubrik den Bekehrten, denn viele von uns kommen aus anderen TT‘s, vor allem denen von »viel Geld Wolle!«, wo malen und basteln zur Pflicht vor der Kür der Schlacht gehören. Trotzdem möchte ich hier in einfachen Schritten zeigen und erklären, wie ich an das Individualisieren der X-Wing Minis gehe.
I.Schritt »Der Einkauf«
Einen Handwerker erkennt man an seinem Werkzeug.
Rostiges Werkzeug oder ein ungepflegter Firmenwagen lassen auf einen eher oberflächlichen Typen schließen, den man öfter sehen wird, weil er sich - salopp gesagt - an den alten Spruch »Scheiße muss klasse sein! Millionen Fliegen können einfach nicht irren!« hält.
Bezogen auf das Malen heißt das, das man sich schon vernünftiges Werkzeug zulegen sollte, bevor man loslegt, und dieses Werkzeug auch pflegt.
Ich habe einen Pinsel der Stärke 1, Rothaarmarderborsten (glaube ich). Der Pinsel ist jetzt seit etwa 1993 bei mir, als ich die ersten Battletech-Minis bemalte. Er hat damals 6,95 DM gekostet (DM = Deutsche Mark, nicht Deutsche Meisterschaft. Die DM kam kurz nach der Reichsmark und vor dem Teuro, liebe Kinder) Ebenfalls habe ich mir damals die Mischpalette gekauft. Bekommt man heute noch in jedem Kodi, T€di, Ein-Euro Laden oder im Bastelbedarf.
Dieser eine Pinsel reicht vollkommen aus. Als Ergänzung kann man sich vielleicht noch einen 0,5er besorgen, aber wenn selbst ich Feinmotoriklegastheniker mit Augen wie Heino akzeptable Ergebnisse hinbekomme ...
Tipp
Beim Malen den Pinsel immer wieder mal ordentlich im klaren Wasser ausspülen und auf einem trockenen Tuch abwischen. Das billige »Ritzenschmirgel« vom Aldi reicht da vollkommen aus, denn es fuselt nicht und saugt gut weg. Dabei vom dicken Ende zur Spitze und leicht drehend die Borsten über das Papier ziehen. Die Spitze hält dadurch länger ihre Form und die Borsten spleißen nicht auf, weil keine Farbe an der Wurzel eintrocknet
II. Schritt »Die Farben«
Wer unbedingt mag, kann sich natürlich die teure Farbsuppe von »Gewinnorientiert & Wahnsinnig« kaufen. Ich selber halte von den Farben nicht viel, da sie arg teuer sind und ich die Töpfe komplett öffnen muss, was ein Austrocknen beschleunigt. Außerdem, Hand aufs Herz: Wer kann schon erkennen das da »Shining Sun bursting Yellow« für 5,95€ das Töpfchen als Mikropunkt im Triebwerk steckt?
Also kaufe ich solche Farben, die ich sparsam einsetzen kann und die ich ohne Verrenkungen oder logistischen Aufwand (»Diesen Pinsel nehme ich nur zum Drauftröpfeln auf die Palette und den da nur zum Mischen!) zu betreiben. Dabei achte ich auf Grundfarben und solche, die mir für meine Minis vorschweben und schöne Kontraste ergeben.
Die Farben von »Game Color« haben z.B. den Vorteil, das man sie kontrolliert auf die Mischpalette tropfen und anschließend wieder verschließen kann.
Tipp
Die Fläschchen nach der Entnahme der Farbe kurz auf den Tisch klopfen, als seien es »Kleine Feiglinge«. Die Farbe, die in der Spitze ist, fällt dann zurück. Danach mit einem Tuch die Spitze saubergewischt und der Deckel hält dicht = Farbe trocknet nicht aus.
Die Auswahl der Farben ist dabei jedem selbst überlassen. Allerdings rate ich bei den Minis für X-Wing statt Weiß zu einer weißen Grundierung (Primer)
Bei den BT-Minis habe ich damals festgestellt, das die Tiefen der Details nicht sonderlich tief sind. Um einen schönen 3D-Effekt zu erhalten, nutze ich daher den Primer. (Siehe IV. Schritt »Die Farbe, die aus der Dunkelheit kam«)
III. Schritt »Der Arbeitsplatz«
»Mehr Licht!«, soll schon Goethe verlangt haben, als er auf dem Sterbebett lag. Nun, wir sollten nicht so lange warten, bis wir für eine ausreichende Beleuchtung beim Malen sorgen. (Öllampen und Kerzen sind hier allerdings bei aller grünen und politisch korrekten Denke nicht angebracht!) Tageslicht ist das Beste, aber nicht immer zu bekommen. Also müssen Stehlampen, Schreibtischlampen oder Grubenlampen von Großvater Heinrich herhalten, der damit am Wunder von Lengede beteiligt war.
Was auch immer als Lichtquelle dient, man sollte immer »gegen das Licht« malen. Das heißt, das Licht sollte von »hinter den Borsten« auf die zu bemalende Fläche fallen. Ist es zu grell, dreht man sich notfalls etwas, bis der Lichteinfall besser ist. Niemand vergibt beim Minibemalen Haltungsnoten und die Zunge, die vor Konzentration aus dem Mundwinkel hängt, juckt auch keinen. (Ich gestehe, dass ich manchmal beim Malen wie ein Schäferhund nach 'nem Hundertmetersprint aussehe. Aber das bleibt unter uns,ja? )
Tipp
Ein kleines Tablett, auf dem euer Material ordentlich aufgebaut ist, hilft ungemein bei der Übersicht und dem Wegräumen. Ich habe ein altes Tablett genommen, auf dem ich mir früher meine Sargnägel gekurbelt habe. (Ich rauche immer noch, habe aber ein Neues )
Was fehlt noch?
Richtig, die richtige Stimmung.
Bei mir geht (fast) nix ohne Musik. Dabei habe ich die besten Ideen und zeige meiner Umwelt, dass ich vorerst nicht abrupt ansprechbar bin. Nichts ist schlimmer, als wenn man in einer 25mm-Mini das Spiegelbild des Feindes in die Pupille pinselt und die Frau meint, es gäbe nichts Wichtigeres als die verstopfte Toilette, die gerade Würstchenwasser hochrülpst
Wie sagte schon Clint Eastwood, der Han Solo des Spaghetti-Westerns?
»Ein Mann muss manchmal eben tun, was ein Mann tun muss.«
IV. Schritt »Die Farbe, die aus der Dunkelheit kam«
Die erste Grundregel beim Bemalen von Minis lautet: »Erst die dunklen Farben, dann die Hellen.«
Warum?
Weil unsere Miniaturen im Gegensatz zu den selbst gegossenen »German Flats« von Opa Heinrich Tiefe besitzen. Alles, was tiefer liegt als die oberen Details, ist im Schatten, ergo dunkler.
Bei den X-Wing Minis haben wir das Glück, das die schon mit Inks und Washes (Tinten) behandelt sind, die tiefer liegenden Details also schon dunkel sind.
Aber auch Flächen sollte man je nach Modell so bemalen.
Das beste Beispiel ist hier der B-Wing.
Er sieht von Haus aus schon verdammt gut prepaintet aus. Man sieht die Panzer- und Wartungsplatten sehr deutlich. Allerdings kann man diesen Effekt verstärken. Und hier kommt der oben erwähnte Primer (Grundierung) zum Einsatz und wird mit der Regel »Von der Dunkelheit zum Licht am Ende des Tunnels« kombiniert.
Der Primer hat etwas mehr Leim in seiner Mischung, als normales Weiß. Auf einer Mini, die schon ab Werk bemalt ist, hält er dadurch besser.
Ich persönlich gehe dabei wie folgt vor:
- Pinsel gut durchnässen.
- einmal kurz über das Papier trockenziehen
- die nasse Spitze in den dicken Tropfen Primer auf der Palette tauchen und dabei leicht drehend aus dem Tropfen rausziehen. (Die Spitze hat jetzt Farbe, die Spitze behält ihre Form und die oberen zwei Drittel der Borsten sind ohne Farbe)
- eine »Kachel« aussuchen und von der Mitte vorsichtig bis an den Rand malen. WICHTIG! Nicht bis ganz an den Rand! Die schwarze Fuge bleibt sowieso schwarz. Jetzt halte ich aber noch etwas Abstand zum Rand der Kachel und habe einen sanften Übergang von Schwarz, Grau (prepainted) und weiß.
Tipp
Wer eine Mal- oder Bastellupe hat (vielleicht sogar mit Beleuchtung?) sollte diese spätestens jetzt nutzen, wenn er im Rentenalter noch das Kleingedruckte aus dem Anzeigenteil lesen können möchte.
Nach etwa drei Kacheln säubere ich den Pinsel, indem ich ihn mehrfach durch den Wasserbecher schüttele und vorsichtig am Papier abtrockne (auch hier wieder vom dicken Ende zur Spitze, leichter Druck und drehend ziehen)
Primer ist so verdünnt nicht unbedingt deckend. Daher wiederhole ich diesen Schritt etwa zwei – bis drei Mal mit Trockenphasen dazwischen.
Im Realen Leben erhalte ich durch den (verdünnten) Primer einen leichten Lasureffekt, der den Kacheln etwas keramisches gibt. Sehr schön war das meinen alten BT-Minis, die ich Vollhorst aber nach Hobbyaufgabe leider alle vertickert habe
Und so sieht das Ergebnis aus (sorry für die Qualität, aber ich hebe eine Billigkamera. Live sieht das Teil echt schnieke aus und Big Daddy ist mächtig stolz auf sich)
V. Schritt »Trockenbürsten«
Wie schon in Schritt IV heißt es auch beim Trockenbürsten »Komm von Dunkelheit ins Licht, mein Sohn«.
Die Triebwerke bzw. die Aggregate am Heck des X-Wing sind das beste Beispiel. Im Gegensatz zu den 25mm Figuren von »Geldgeil & Wirre«, können die Details bei X-Wings Minis nicht so tief sein. Deswegen hilft hier nur ganz vorsichtiges Trockenbürsten.
Man benötigt dafür keinen Trockenbürstpinsel!
Die Dinger sind nett, wenn man große Flächen oder Miniauren mit tiefen Details bemalen will, sind aber für solche Minis wie bei BT oder eben X-Wing absolut ungeeignet.
Auch hierfür nutze ich meinen alten Freund aus Jugendtagen (lang, lang ist‘s her *seufz*)
Ich tauche dafür den Pinsel bis knapp an das obere Drittel der Borsten in die Farbe auf der Palette.
Anschließend ziehe ich ihn in der gleichen Art wir beim Säubern über das Papier. Dabei mache ich einen relativ breiten Strich mit der Farbe.
Danach gehe ich zuerst an eine größere Fläche der Mini, die ich in der gleichen Farbe bemalen will, und prüfe, ob die Farbe noch zu dick / nass ist. Notfalls lege ich noch 'ne Runde auf dem Papier ein, dann passt‘s schon.
Danach fahre ich langsam und ohne Druck die Borsten seitlich über die Aggregate. Man könnte meinen ich würde die Mini streicheln, was im Endefekt auch zutrifft. Zu viel Druck, und die Farbe gerät in die Vertiefungen. Also lieber sanfter als ein Verliebter Casanova die Mini streicheln, als hinterher nicht wissen, wie zur Hölle man die Farbe DA wieder raus bekommt. Die fast trockene Farbe bleibt nun nur an den Erhebungen hängen. Die Vertiefungen bleiben dunkel.
Diesen Schritt mache ich auch zwei bis drei Mal. Bei relativ dunklen Farben, z.B. Blau, mische ich nach jedem Schritt etwas weiß in die Farbe, damit der Übergang zum höchsten Punkt heller wird.
Tipp
Mit Black Ink Black Wash oder einem verdünnten Schwarz, kann man vor dem Trockenbürsten oder auch danach, die Vertiefungen stärker hervorheben.
Achtung!Mehr wie vier Durchgänge Trockenbürsten verkraften die Minis von X-Wing in der Regel nicht!
Auch hier gilt wieder, den Pinsel regelmäßig gut ausspülen und trocknen. Meist mache ich das nach jedem Durchgang.
Tipp
Ich kenne Leute, die lecken oder lutschen ihre Pinsel ab
Leute,lasst das besser sein.
Acrylfarben sind auf Wasserbasis. Daher könnten sie schimmeln und enthalten Pestizide und anderes Zeugs, dass ihr sonst vom Apfel abwascht.
Hier noch eine HWK und ein X-Wing, leider wegen meiner Kamera nicht so schön
Okay, das war das Tutorial, wie der D.J. Seine Minis verunstaltet.
Genug blamiert für heute.
Have a good time and the Imperator bless ya
Zuletzt von D.J. am Do 10 Jul 2014, 12:47 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Ich hoffe, es ist nicht zu flapsig und wirklich hilfreich.
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Sieht gut aus. Aber wäre es nicht besser D.J.'s Rebellen zurück in die Flotten-Abteilung zu schicken und das Tutorial auszulagern, so dass es nicht mit der Zeit untergeht?
_________________
MfG Nobody
Ich tue hier nur MEINE Meinung kund.
Fehlerhafte Übersetzungen bei Karten / FAQ hier melden - Sir Willibald's Workshop
Download von TXM - The Tournament App
Re: Paint Tutorial von D.J.
Coole Sache das, und von mir ein Kniefall vor dem B-Wing
Durian Khaar- Einwohner des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
tkundnobody schrieb:Sieht gut aus. Aber wäre es nicht besser D.J.'s Rebellen zurück in die Flotten-Abteilung zu schicken und das Tutorial auszulagern, so dass es nicht mit der Zeit untergeht?
Hm ... stimmt auch wieder. Einfach mal den Sarge oder den Waschbären fragen, die wissen Rat
@Durian
Oh! Danke dir *freu*
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Danke dir
Und ich habe noch schnell ein paar Fehler ausgebessert.
Und ich habe noch schnell ein paar Fehler ausgebessert.
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Super. Danke Iceface!
_________________
MfG Nobody
Ich tue hier nur MEINE Meinung kund.
Fehlerhafte Übersetzungen bei Karten / FAQ hier melden - Sir Willibald's Workshop
Download von TXM - The Tournament App
Re: Paint Tutorial von D.J.
Wow geiles Tut!
Danke Ice......ich war auch gerade am Teilen und plötzlich................wusch...........weg..................
und ich........
Danke Ice......ich war auch gerade am Teilen und plötzlich................wusch...........weg..................
und ich........
Re: Paint Tutorial von D.J.
Ging mir auch so
Aber warum wurde der Titel geändert?
Ich fand den so schön, erinnert er doch an Bob Ross, den Mann, der mit einem Heizkörperpinsel Wälder und Büschel auf die Leinwand zauberte
So!
Habe nun den Seitenhieb auf Bob Ross und seine Haarpracht ... äh ... Büsche eingefügt
Aber warum wurde der Titel geändert?
Ich fand den so schön, erinnert er doch an Bob Ross, den Mann, der mit einem Heizkörperpinsel Wälder und Büschel auf die Leinwand zauberte
So!
Habe nun den Seitenhieb auf Bob Ross und seine Haarpracht ... äh ... Büsche eingefügt
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Super Tutorial, vielleicht traue ich mich auch mal ran....
_________________
Einst war ich ein Jedi, aber dann habe ich ein Lichtschwert ins Knie bekommen.
- Meine Flotte:
4x 2x 1x 1x: 3x 2x 2x 1x 1x 1x 2x 1x 1x 1x 1x 1x 1x
5x 3x 1x 1x 1x 1x 2x 2x 2x 2x 1x 1x 1x :Imperial Shutt 1x 1x
1x 2x 1x 1x 2x 2x 1x 1x 1x
Widukind- Veteran des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
Widukind schrieb:Super Tutorial, vielleicht traue ich mich auch mal ran....
Danke dir. Mach ruhig
Wenn du Fragen hast, nur zu!
Gibt keine dummen Fragen, nur dämliche Antworten
Noch ein paar Tipps
- Nimm für die ersten Übungen ein Modell, dass du nicht unbedingt für Turnier- oder Ligalisten benötigst. Daran kannst du üben.
- Wasche die Mini vor dem Malen mit leichter Seifenlauge ab. Fett aus der Gussform und normales Hautfett der Finger lässt die Farben schneller verschmieren und schlechter haften.
- Wenn das erste Ergebnis deiner Mühen für dich suboptimal aussieht, einfach ein paar Tage in Seifenlauge einlegen. Ich benutze da Quick&Brite Paste. Mit der Zahnbürste die Mini eingecremt, etwas in Wasser aufgelöst und dann zwei Tage im Wasser lassen (immer mal wieder vorsichtig umrühren, damit die Paste wirken kann) Danach ordentlich abschrubben, als wäre Waschtag bei den kleinen Strolchen und auf geht's wieder .
- In der Ruhe liegt die Kraft. Der Abschnitt mit der Mucke war wirklich ernst gemeint. Nichts ist ätzender, als wenn du konzentrierst an einer Mini arbeitest und dann plötzlich aufhören musst. Lieber kleine Arbeitschritte pro Tag einplanen, die dann aber in Ruhe und Geduld.
Wie gesagt, wenn Fragen aufkommen, immer fragen
D.J.- Kriegsheld des MER
csaa4902- Veteran des MER
Sedriss- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
csaa4902 schrieb:WOW!!! Echt super tutorial!!!
Weiter so!!!
Ist in Arbeit
Guggst du "Paintjob Firespray"
Sedriss schrieb:Großartig!
Vielen Dank dafür! :)
Dafür nicht, ist gerne geschehen
D.J.- Kriegsheld des MER
Re: Paint Tutorial von D.J.
D.J. schrieb:csaa4902 schrieb:WOW!!! Echt super tutorial!!!
Weiter so!!!
Ist in Arbeit
Guggst du "Paintjob Firespray"
Mach ich gerne
_________________
- Hangar:
csaa4902- Veteran des MER
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