X-Wing "Schnupperlehre"

Ich werde mich nächste Woche nach langer Zeit wieder Mal mit einem Freund treffen und Rebellion spielen. Davor möchte er gerne Mal X-Wing ausprobieren, ich weiß allerdings nicht genau wie ich das ganze angehen soll. Er hat selber keinerlei Erfahrung mit Tabletop spielen und ich möchte ihn nicht überfordern. Würdet ihr gleich mit 200 Punkten spielen oder vielleicht kleinere listen basteln? Ich hatte auch überlegt Mal diese Schnellstart Karten zu benutzen, beim genaueren Hinsehen kam mir das aber nicht besonders geeignet vor. Ich würde mich über ein paar Tipps freuen

Wenn du die Grundbox nutzt, 1 X-Wing gegen 2 TIE Fighter, vielleicht das "Escalation", dann ist das für den Anfang genug.
Die Regeln und Spielmechaniken sind für Einsteiger sehr Komplex und überfordern schnell.

Ich würde tatsächlich schon am Anfang auf 2 X-Wing vs 4 Tie Fighter gehen - ohne viel Ausrüstungs-Firlefanz jenseits von R2-Droiden, und nur mit generischen Piloten für das erste Spiel. So lernt man gleich Formationsfliegen und fokussiertes Kämpfen.

Danach kann man schauen, ob man nochmal 200p. spielt, plus Charaktere und Gear.

Ohne jegliche Tabletop Erfahrung, ganz klar, erstes Spiel 1x X-Wing gegen 2x Tie Fighter.
Sowohl die vielfältigen Aktionen als auch das Abschätzen der Maneuver führen dazu, dass das Einstiegsspiel ganz schön lang dauern kann.
Wenn der Anfänger das wider Erwarten gut umsetzen kann, wahlweise Ausrüstungen dazunehmen oder Astis.

Ich sehe gerade, du bist auch aus München. Hast du schon Anschluss zur hießigen, doch recht großen, wenn auch derzeit noch Corona-bedingt gehandicapten, aber früher sehr aktiven Community? Falls nein und du hast Interesse mehr Xwing Spieler kennen zu lernen, dann sag Bescheid.

Ich leg absoluten Neueinsteigern übrigens als erstes immer einen Hinderniskurs aus Astis, drück ihnen ein Manöverrad in die Hand und sag: jetzt flieg da mal durch, ohne einen zu berühren. Erst dann gibts ein Einstiegsspiel 1 Xwing vs 2TIEs. Danach kann man sich langsam steigern. Auch wichtig, keine Upgradekarten zu Beginn und Schiffe mit leicht zu verstehenden Pilotenfähigkeiten. Wedge zum Beispiel. 200 Punkte zum Einstieg ist ein No Go. Da verliert so mancher gleich wieder sein Interesse.

Kann da Malazath nur zustimmen,
habs so auch meinem Sohn beigebracht, erst ohne Upgrades und Krits udn dann gesteigert. Lang dauerts nicht dann wird man von ihm gnadenlos abgeschossen.

Danke für eure Tipps! Ich denke wir werden eure Ratschläge beherzigen und erstmal mit wenigen Schiffen und generischen Piloten anfangen. Die Idee mit den Asteroiden finde ich auch gut, das werden wir vielleicht vorher noch versuchen. Wäre doch gelacht, wenn ich es nicht schaffe ihn für X-Wing zu begeistern. Da wir im Anschluss ja noch Rebellion spielen wollen soll es ja nicht allzu lange dauern, ich glaube mit dem Programm haben wir hinten raus noch genügend Zeit.

@Malazath Prinzipiell habe ich immer Interesse neue Mitspieler kennen zu lernen. Außer einer Hand voll Spiele und der Mitgliedschaft in einer WhatsApp Gruppe hat sich bisher leider noch nicht viel ergeben. Ich muss dazu sagen, dass ich eher einen "gemütlichen Spielstil" pflege und gerne Mal Flufflisten spiele, die natürlich nicht unbedingt besonders effizient sind. Ich hatte teilweise den Eindruck, dass manchen Leuten das nicht sonderlich zugesagt hat. Die Pandemie hat aber sicherlich auch ihren Teil beigetragen. ^^

Hallo,

Ich habe Xwing bereits mehrere Male auf grossen Messen vorgestellt und bin auch gerne der Erklärbär in unserem Verein.

Ich habe die Erfahrung gemacht dass es ganz wichtig ist welche Zeitlinie der potentielle Neueinsteiger bevorzugt. Bei Jüngeren machst du zb mit Luke vs Darth Vader kaum einen Stich und umgekehrt drehen sich alte Hasen manchmal direkt um wenn du Ihnen mit Obi Wan vs Darth Maul kommst...

Zum Listenbau:

Ich habe ich immer ein Grundset (1x Xwing 2x Tie) als Einstieg verwendet - auch um zu zeigen was um Basisspiel enthalten ist.

Die Schiffe aber nur mit generischen Piloten mit unterschiedlichem Pilotenwerten bei den TIEs und dem Xwint nen Torpedo spendiert.

Damit kann man toll die Auswirkungen der Aktivierungsreihenfolge zeigen und wenn det Torpedo trifft macht es doppelt Spaß.

Ich habe in den Anfangspartien auch immer das Schadensdeck weggelassen und kritische Treffer als Doopelschaden gewertet.

Anschließend hat es sich bewährt zwar nur drei Hindernisse zu legen aber direkt in RW 2 vom Rand zu starten um schneller in die Action zu kommen.

Gestern war es soweit. Ich habe mich dazu entschlossen die klassischen Schiffe aus der Grundbox zu benutzen. Wir haben zuerst einen "Hindernisparcours" mit Asteroiden absolviert und im Anschluss ist er mit zwei Tie Fightern gegen meinen X-Wing in die Schlacht gezogen. Wir haben nur generische "3er-Piloten" genutzt und ich muss sagen, dass das alles sehr gut funktioniert hat. Ich hatte durchaus das Gefühl, dass es ihm Spaß bereitet hat.

Umso verwunderlicher war es für mich, dass ich ihn leider trotzdem nicht dazu bewegen sich zumindest eine Grundbox zu kaufen. Das Spiel ist ihm zu teuer und zu komplex. Auch mein Angebot ihm meine ungenutzten Imperium-Schiffe und Karten zu überlassen haben ihn nicht überzeugen können.

Trotz allem vielen Dank für eure Tipps, vielleicht kann ich ja in Zukunft auf diese Erfahrung zurückgreifen und jemand anderes überzeugen.

Hi,

manche brauchen mehr als ein Spielabend um zu erkennen das sie mehr davon wollen
Spiel auch mal gegen jemand anderen und lass ihn zusehen. Könnte auch ein Zündende Impuls sein.

Falls nicht, dann wirst du seine Entscheidung einfach akzeptieren müssen.

bye

blobbbox schrieb:Umso verwunderlicher war es für mich, dass ich ihn leider trotzdem nicht dazu bewegen konnte, sich zumindest eine Grundbox zu kaufen. Das Spiel ist ihm zu teuer und zu komplex. Auch mein Angebot ihm meine ungenutzten Imperium-Schiffe und Karten zu überlassen haben ihn nicht überzeugen können.

Kann ich aus seiner Position heraus aber vollkommen nachvollziehen.  

Mit der Grundbox ist es ja allein nicht getan, denn in den vollen Genuss des Spielerlebnisses kommt man erst wirklich ab 2 Grundboxen plus diversen Erweiterungs-Boxen oder Blister. So meine Erfahrung.
Dies, um das strategische Pre-Match-Steckkartensystem und - im Spiel selber - die taktischen Kombos (getimtes Formationsfliegen) aber auch Ausrüstungkombinationen voll verinnerlichen und ausspielen zu können. Da geht schon ausgeprägt Zeit in die Vorbereitung hinein, und eben auch Geld, um sich mit den entsprechenden Items ausstatten zu müssen.

Das wollen die meisten Casual-Brettspieler sicher nicht investieren. Schon gar nicht, wenn sie das Gefühl haben, von ihren Kumpels (mit deren verklärtem Glanz in den Augen) freundlich, aber dennoch dringlich in die Richtung genudged zu werden.

X-Wing hatte, gerade mit dem etablierten Turnier-(Gedanken-)Setting - wie viele der etablierten TabletopWargames - immer etwas Kult-artiges, im Sinne von "Sektentum". Gleiche Rekrutierungstechniken, gleicher Ritus und Habitus.

Das sich außenstehende Leute dann entsprechend im Ansatz davon distanziert halten wollen, ist nur verständlich.

Ich würde spielinteressierte Neulinge sicher nicht nach dem ersten Tutorialabend dazu anregen, sich gleich finanziell zu investieren, sondern maximal meine Sammlung für Rematches zur Disposition stellen. Und nur das! (Eigentlich generell nicht.)

Wenn der Mensch darauf anspringt, und er oder sie daran dauerhaft Gefallen empfindet, wird er oder sie dann von selbst Initiative entwickeln, sich da einzukaufen - oder eben nicht. Beides vollkommen okay.  

Wenn sich später doch der Entschluss zum eigenständigem Einstieg zeigte; erst dann kann man dem Neuling Hilfe anbieten, ihn oder sie im Einkauf zu beraten.

Aber auf jeden Fall sollte man als Veteran darauf achten, alles ohne Zwang zu halten.

Als Veteran würde ich mich beileibe nicht bezeichnen. Ich bin mit Version 2.0 in X-Wing eingestiegen, was übrigens bis dato das einzige Tabletop ist, das ich jemals gespielt habe. Die Menschen mit denen ich X-Wing gespielt habe kann ich an einer Hand abzählen, spiele habe ich vielleicht 30-40 Stück gemacht und ein Turnier habe ich noch nicht Mal aus 5km Entfernung gesehen. ^^

Natürlich muss man sich erstmal in das System "einkaufen" und das kann ins Geld gehen. Aber wir wissen doch alle, dass man auf dem Gebrauchtmarkt deutlich günstiger weg kommt, als wenn ich mir alles neu kaufe. Wenn ich Mal in Relation setzte was ich in den ersten 3 Monaten für X-Wing ausgegeben habe und was ein Brettspiel kostet, dann muss ich sagen habe ich bei X-Wing das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem hat man bei X-Wing doch sowieso schon eine deutlich geringere Einstiegshürde, als bei Warhammer und Co. kein Basteln, kein Bemalen, kein Gelände.

Das einzige Argument das ich nachvollziehen kann ist, dass man keine Zeit/Lust/Muße hat sich tiefer in das System einzuarbeiten. Ich denke nach 10-15 spielen hat man die Grundregeln einigermaßen drauf und man sollte Spaß am Listen bauen haben. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man wahrscheinlich wirklich die Finger davon lassen.

Interessanter Aspekt, das mit dem Preis-Leistung-Verhältnis. So hab ich das noch nie betrachtet, aber es stimmt. Wenn ich mal ganz grob überschlage, was ich über die Jahre in X-Wing gesteckt habe, komme ich auf ca. 1,50 €/Partie (ohne Turnier- und Reisekosten). Und das auch nur, weil ich viel Spielmaterial für die Kinder zusätzlich benötigt habe.

Betrachtet man nur die für mich alleine und nur die wirklich nötigen Anschaffungen, sind es wohl eher 1,00€/Partie oder sogar weniger, Tendenz logischerweise sinkend. Selbst ein eher preiswertes Brettspiel müsste man also gut 50x spielen, um dahin zu kommen. Ich habe kein Brettspiel in diesem Vielspielerhaushalt, das das auch nur annähernd erreicht. Höchstens Marvel Champions hat vielleicht mittelfristig das Potential dazu.