Mein 1. Turnier: Store-Championships im Fantasy Stronghold

Als ich mir vor knapp einem Jahr die Grundbox des Star Wars-X-Wing-Miniaturenspiels geholt hatte, war für mich klar, dass ich bei diesem Spiel auch an Turnieren teilnehmen wollte. Am gestrigen Samstag war es dann endlich soweit: Store-Championships im Fantasy-Stronghold in Ludwigsburg. Meine imperiale Liste hatte ich in den vergangenen Wochen ein paar Mal Probe-gespielt und ich hatte festgestellt: Damit kann man auch gewinnen. Ich trat an mit drei Tie-Fightern (Akademie-Pilot, Schwarzstaffel und Mauler Mithel), einem Tie-Interceptor (Turr Phenir) und einem Tie-Bomber (Gamma-Staffel-Pilot mit Lenkraketen und Seismischer Bombe). Da ich nicht wusste, was mich erwartet, nahm ich mir vor, ein paar schöne X-Wing-Partien zu spielen, meinen Spaß zu haben und wenigstens ein Spiel zu gewinnen.

Mein erster Gegner hieß Patrick. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Er sollte später Turnier-Sieger werden. In geschlossener Formation stellte er seine Liste aus 2 X-Wings (Biggs und Wedge mit Schwarmtaktik) und zwei B-Wings an der linken Flanke auf. Ich baute meine TF und den Bomber zentral und den TI eher rechts auf. Mein erstes Turnier-Spiel: Zwar fühlte ich mich nicht aufgeregt, aber meine Züge in diesem Spiel waren eher hektisch und ungeplant. Während mein Gegner in geschlossener Formation an der linken Flanke vorrückte, bewegte ich meinen TI mit langen Zügen die rechte Flanke vor, um meinen Gegner von hinten anzugreifen. Meine restlichen Jäger ließ ich frontal auf meinen Gegner einschwenken. Und damit fingen meine Zugfehler an. Mein Bomber kollidierte mehrfach mit den TFs und konnte, auch als er schon in Reichweite war, keine Zielerfassen für die Raketen loswerden. Mein Gegner nutzte in der engen Formation natürlich optimal die Fähigkeiten von Biggs und Wedge mit Schwarmtaktik: Zwei seine Jäger konnten immer vor meinen Jägern schießen und obwohl ich andere Jäger in 1er-Schussentfernung hatte, musste ich erstmal auf den weiter entfernten Biggs feuern. Mein erstes Opfer war der Bomber: Primärziel für meinen Gegner, konnte er nicht einmal seine Raketen geschweige denn seine Bombe einsetzen. Das tat weh. Leider ging es im weiteren Spiel so weiter. Ein Tie nach dem anderen viel dem Feindfeuer zum Opfer. Nur vereinzelt konnte ich Treffer bei Biggs landen und ihn zumindest aller Schilde und einiger Hüllenpunkte berauben. Nur die Flankenbewegung vom TI klappte ganz gut. Allerdings konnte auch sie die Formation meines Gegners nicht mehr aufbrechen und somit auch keinen Unterschied mehr machen. Warum ich gleich zu Anfang frontal auf meinen Gegner zugeflogen bin, weiß ich im Nachhinein nichtmehr. Es wäre besser gewesen, über die rechte Flanke anzugreifen, um meinen Gegner ins Asteroidenfeld zu locken und so seine Formation aufzubrechen. Naja, hinterher ist man immer schlauer und es gab einiges, das ich beim zweiten Spiel besser machen konnte.

Mein zweites Spiel lief wieder gegen eine Rebellen-Liste, vier X-Wings, wieder mit Wedge + Schwarmtaktik und Biggs. Für mich war dieses Mal klar: Die gegnerische Formation ins Asteroidenfeld locken und Biggs und Wedge so schnell wie möglich ausschalten. Soweit die Theorie. In der Praxis ging es zunächst gut los. Mein Gegner kam dieses Mal über die rechte Flanke. Ich positionierte meinen TI ganz links und den TF und den Bomber Mitte links. Den TI ließ ich über die linke Flanke fliegen und meine restlichen Jäger eher in Richtung Mitte. Mein Gegner musste also seine X-Wings von der rechten Flanke in die Mitte ziehen. Das genügte zwar nicht ganz, um seine Formation aufzubrechen, aber meine Situation sah etwas besser aus als im ersten Spiel. Das Spiel entwickelte sich dann zu engen Dogfights in der Mitte der Karte. Mir gelang es bald, Biggs abzuschießen und Wedge seiner Schilde zu berauben. Dafür musste ich aber auch meinen Bomber und einen der TFs vom Feld nehmen. Der Bomber hatte seine Rakete wieder nicht abschießen können und ein kritischer Treffer hatte die Bombe wirkungslos gemacht. Dann: ein kritischer Treffer bei Wedge und die Schadenskarte setzte dessen Pilotenwert auf 0. Damit war seine Schwarmtaktik wertlos. Schlecht für meinen Gegner, gut für mich. In der nächsten Runde konnte ich Wedge dann abschießen. Die zwei schwersten Brocken meines Gegners waren vom Tisch. Allerdings musste ich dafür auch einen weiteren TF abgeben. Es hieß also: ein angeschlagener TI und mein letzter TF gegen zwei X-Wings, bei denen der eine ein fehlenden Schildmarker hatte, der andere aber noch ohne Schaden war. Nicht einfach, da ich aber die höheren Pilotenwerte hatte, machbar. Doch dann machte ich meinen wahrscheinlich größten Fehler im gesamten Turnier. Anstatt die Geschwindigkeit meines TIs zu nutzen, um aus der Reichweite meiner Gegner zu fliegen, zog ich ihn direkt vor dessen Mündungen. Der TI hatte keine Chance. Dass ich meinen letzten TF dann noch auf einen Asteroiden lenkte, beschleunigte meine Niederlage nur. Wieder hatte ich verloren, aber mit Biggs und Wedge immerhin 58 Abschusspunkte erreicht. Besser als beim ersten Spiel.

Mein drittes Spiel ging dieses Mal gegen das Imperium, eine Liste mit zwei Jägern der Imperial Asses. Das hieß zumindest ein interessantes Spiel. Insgesamt unterschied sich die Liste meines Gegners nicht so sehr von meiner eigenen: ein Bomber, zwei TFs und zwei TIs gegen meinen Bomber, drei TFs und einen TI. Mein Gegner stellte seine beiden TFs und einen TI an der rechten Flanke auf. Der zweite TI und der Bomber standen in der Mitte. Meine TFs waren ebenfalls mittig, leicht rechts, der Bomber mittig leicht links und mein TI stand an der linken Flanke. Während mein Gegner seine Jäger recht gleichmäßig nach vorne bewegte, schwenkte ich mit den TFs nach links. Den Bomber zog ich zügig nach vorne und der TI beschleunigte an der linken Flanke auf Höchstgeschwindigkeit, um die feindlich Jäger zu umgehen. Meine TFs ließ ich dann wieder auf die Mitte zuschwenken, wobei das nicht ganz so gut klappte, wie erhofft. Einer landete kurz vor einem Asteroiden und musste abdrehen, um nicht mit ihm zu kollidieren. Meine Bomber konnte zum ersten Mal seine Raketen abschießen und beraubte den feindlich Bomber um drei seiner Hüllenpunkte. Schon mal kein so schlechter Anfang. Das Spiel wogte dann aber recht ausgeglichen hin und her. Mein Gegner und ich zogen mal besser, mal schlechter und auch die Abschüsse hielten sich in Grenzen. Er hatte zwei meiner TFs abgeschossen und ich einen TF von ihm. Spannend wurde es noch mal zum Schluss des Spiels. Mein Gegner führte nach Punkten, sein Bomber und einer der TIs hatten aber jeweils nur noch einen Hüllenpunkt. Wir hatten nur noch wenige Minuten zu spielen und ich setzte alles auf eine Karte. Die Spielzeit war gerade abgelaufen, als wir unsere letzten Bewegungen durchführten. Ich wusste: jetzt oder nie und nahm den stark angeschlagenen Bomber meines Gegners ins Visier. Sollte ich ihn abschießen, würde ich aufgrund der höheren Abschusspunkte gewinnen. Mein TI schoss auf 1er-Entfernung mit vier Angriffswürfeln, zwei trafen. Mein Gegner konnte nur mit zwei Würfeln verteidigen, sollte nur einer der beiden Würfel fehlgehen, hätte ich gewonnen. Er warf die Würfel und ich wollte schon anfangen zu jubeln. Doch dann hörte ich den Freudenschrei meines Gegners: Seine beiden Würfel standen auf ausweichen. Der Bomber hatte überlebt und ich hatte mein drittes Spiel verloren.

Mein viertes Spiel musste ich gewinnen. Wenigstens einen Sieg: Das hatte ich mir zum Ziel gesetzt. Ich spielte mit meinen Imperialen gegen eine Rebellen-Liste aus Chewbacca im Millenium Falken einer Hwk-290 mit Jan Ors und einem Rookie im X-Wing. Jan Ors mit Pilotenwert 8 war außerdem mit Schwarmtaktik ausgerüstet. Mein Gegner stellte den Falken an der linken Flanken auf und die HWK sowie den X-Wing in der Mitte. Ich stellte meinen TI an der rechten Flanke auf und den Rest in der Mitte. Da ich den Kampf recht schnell ins Zentrum tragen wollte, bewegte ich meine Jäger schnell vorwärts. Mein Gegner zog ein bisschen langsamer und schnell hatte ich das Zentrum unter meiner Kontrolle. Mein TI kam über die rechte Flanke, während sich seine HWK und der X-Wing meinen TFs und dem Bomber stellen mussten. Ich zog die TFs gegen den X-Wing, während der Bomber seine Rakete gegen die HWK abschoss. Der Falke meines Gegners musste hart links einschwenken, um von der Flanke ins Zentrum zu kommen. Dabei landete er auf einem Asteroiden und war für diese Runde aus dem Gefecht. Der HWK und der X-Wing griffen dank Schwarmtaktik beide zuerst an. Sie bündelten ihr Feuer auf einem meiner TFs: Dieser konnte dem Angriff nicht standhalten und wurde vernichtet, ohne einen Schuss abgegeben zu haben. Glücklicherweise war es mein schlechtester TF. Dann schlug ich zurück. Die Rakete des Bombers traf den HWK und beraubte ihn seines Schildpunktes und zwei Hüllenpunkten. Die TFs trafen den X-Wing und zerschossen seine Schilde. In der nächsten Runde konnte auch der Falke wieder ins Spiel angreifen. Dafür war dann aber auch mein TI da. Wir tauschten Feuer aus, ohne einen Jäger abzuschießen. Dann setzte der Bomber zum ersten Mal im ganzen Turnier seine Bombe ab. Mein Gegner landete mit seinem Falken nicht nur nochmals auf einem Asteroiden, sondern auch im Wirkungskreis der Bombe: zwei Schadenspunkte für den Falken. Zudem gelang es mir in zwei aufeinander folgenden Runden den HWK und den X-Wing abzuschießen, ohne selbst einen weiteren Jäger zu verlieren. Jetzt hieß es: vier Ties gegen einen Falken. Trotz seines 360°-Schussfeldes sowie den verbliebenen drei Schildpunkten und den acht Hüllenpunkten hatte er keine Chance. Ich konnte mit meinen Ties in fast jeder Runde auf 1er-Entfernung schießen. Das bedeute jeweils ein zusätzlicher Angriffswürfel gegen den einen Verteidigungswürfel des Falken. Nach zwei Runden war er Geschichte und ich hatte mein erstes Spiel im Turnier gewonnen.

In der Siegerehrung zeigte sich dann, dass ich aufgrund besserer Abschusspunkte nicht auf dem letzten Platz gelandet war, sondern immerhin auf dem drittletzten. Zudem hatte ich riesigen Spaß. Den ganzen Tag mit Gleichgesinnten rumhängen und X-Wing zocken – SUPER!. Außerdem habe ich noch zwei X-Wing-Spieler kennengelernt, die direkt aus meiner Gegend kommen und mit denen ich in Zukunft wohl noch die eine oder andere X-Wing-Runde spielen werde. Alles in allem also ein gelungener Tag. Ich freue mich schon auf das nächste Turnier.

Schöner Spielbericht!  


Auf jeden Fall werden wir in nächster Zeit einige Spiele machen!!   

Gruss aus Beinstein!

Gratuliere!
Freut mich immer wieder, von der guten Turnierstimmung bei X-Wing zu hören.
Ich bin auch begeistert von der grundsätzlichen Einstellung der X-Wing Turniersieganwärter: Einfach spielen!

"Turniersieganwärter" das klingt gut...

Dein drittes Spiel gegen Fabi war ganz schön knapp wie ich gerade lese. Habe ich gestern gar nicht so richtig wahrgenommen.

Ähnlich knapp wars bei meinem vierten Spiel als ich meine 'halbtote' Firespray mit noch einem Hüllenpunkt irgendwie durch die letzte Runde vor dem Timeout bringen musste.
Ich hätte auch zwei 'Ausweicher' gebraucht um es zu überstehen.
Doch das Glück war mir nicht hold, 1 'Ausweicher' und eine 'Blanke' ist nicht leider genug.
So hat mein Gegner Stefan verdient nach Punkten gewonnen.

Herzlichen Glückwunsch zum Dritten Platz, Stefan 

Klasse Bericht

Schöner Bericht - wollte Dir schon mailen wie es so war :-)!

Hat echt Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen

Grüße aus Hamburg

Klasse Bericht, danke

und Glückwunsch zum Sieg   

Glückwunsch zum Eintitt ins Turnierleben!   

Nächstes Mal wirst du den Verrätern und Rebellen das Fürchten lehren!

@Darth Harry Ich habe bei dir auch nicht gesehen, dass es so knapp war. Ich habe nur immer nebenbei bemerkt, dass es bei dir am Tisch recht häufig hoch her ging.

@Darth Bane ..ähm.. *hüstel* ich ..äh.. hatte vor, beim nächsten Turnier ..ähm.. überzulaufen und eine Rebellen-Liste auszuprobieren... Natürlich rein zu Spionage-Zwecken... Man muss ja schließlich seine Feinde kennen und so...
  

*pssst* Ich hatte ähnliches vor nachdem ich gestern massakriert worden bin und gemerkt habe, das mir die Spielweise der Rebellen auf Turnieren unter Umständen mehr zusagt. Zudem: Spiele niemals einen Abfangjäger ohne Bis an die Grenzen (Push the limit).   
Also zeitweiliges überlaufen wäre doch sicherlich mal eine gute Sache