Pilot im Fokus #20
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Pilot im Fokus #20
Hallo und willkommen zur 20. Ausgabe des 'Piloten im Fokus'!
Ich gebe meine lodernde Fackel der Aufmerksamkeit nun an meinen Interviewpartner weiter. Wer es geworden ist?
Moin! Ich freue mich, dass du meine Anfrage akzeptiert hast, der nächste 'Pilot im Fokus' zu werden. Bevor wir in die gar düsteren Details von X-Wing starten, würde es mich freuen, wenn du ein wenig über dich erzählen könntest! Wer bist du, woher kommst du und was hat dich zum X-Wing Miniaturenspiel geführt?
Die düsteren Details von X-Wing, na da bin ich ja mal schon sehr gespannt wo die Reise hingehen wird! In Anbetracht dieser Einleitung werde ich mal versuchen den Anfang möglichst leicht verdaulich und sonnig zu halten. Ich komme aus dem Herzen Tirols (fast), aus Hall in Tirol, ganz in der Nähe von Innsbruck. Dort wurde es mir allerdings schon sehr bald ob der bedrohlichen Steinwände ringsum (sprich: Schtoanahaifn) zu eng und ich floh nach Wien um dort Kunst zu studieren. Die Wiener mit ihrem ständigen "Sumpan" (will heißen Gejammer) gingen mir dann allerdings auch schon nach ein paar Jahren so auf den Zeiger, dass ich mein Glück als nächstes in Berlin versucht habe und hier bin ich nun nach zehn Jahren auch wirklich heimisch geworden.
Ich war immer schon ein Nerd. Die Special Edition von Episode IV damals im Kino mit meinem Papa so wie die tägliche Portion Star Trek TNG nach der Schule haben mich geformt wie sonst kaum etwas. In meinen "coolen Studentenjahren" habe ich meinen inneren Nerd dann zu Gunsten von Kiffen und Demonstrieren Gehen ziemlich unterdrückt, aber irgendwann kommt man dann glücklicherweise in das Alter, wo man realisiert, dass das was wirklich wichtig ist im Leben, die Dinge sind, die man wirklich gerne tut, und zu dieser Zeit, als ich das wieder realisiert habe, hab ich auch X-Wing als mein erstes (und mittlerweile auch nicht mehr einziges) Spielsystem entdeckt. Das war so etwa zur Zeit von Welle 5.
Ah, ein Nerd, sehr sympathisch. Aus eigenem Interesse würde ich dann gern mal beim Thema 'andere Spielsysteme' nachbohren, also was dich neben X-Wing noch so an Spielen interessiert. Des weiteren würde ich dir gern einmal die drei großen Star Wars Fragen stellen, bei denen ich mich beim Mynoc Squadron Podcast habe inspirieren lassen: Was ist dein liebster Star Wars Film (und wieso ist es 'Empire strikes back'), was ist dein liebstes Raumschiff aus dem Star Wars Universum und welche Farbe hätte dein Lichtschwert (als Nicht-Jedi/Sith darfst du natürlich auch eine beliebige andere Waffe wählen)?
Oh yeah, die drei Star Wars-Fragen, sehr cool! Ich höre die Mynocks auch sehr gerne. Tatsächlich hat Rogue One nach vielen Jahren Empire Strikes Back als meinen Lieblings-Star Wars-Film abgelöst. Der Film macht einfach alles richtig, und spätestens als Dutch in der Schlacht von Scarif als Gold One auftauchte, saß ich mit feuchten Augen im Kino und war einfach nur high vor lauter Freude. Dann noch der Schluss mit Vader und Leia in der Tantive IV... Nerdgasm! So, das war die einfach zu beantwortende Frage. Die anderen zwei sind viel schwieriger... Die coole Antwort auf die Frage, nach meinem Lieblingsschiff wäre wahrscheinlich die Eclipse, der große schwarze Super Star Destroyer des Imperators aus der Dark Empire Trilogy. Aber wenn ich wirklich, wirklich ehrlich bin, dann ist die Wahrheit viel langweiliger: Der Millennium Falcon. Es wird einfach nicht ikonischer, abgewrackter und cooler. Er ist einfach der schönste Haufen Weltraumschrott in der Galaxis. Mein Lichtschwert wäre weiß wie die von Ashoka in Rebels. Aber wer mich persönlich kennt, oder zumindest schon mal gesehen hat, weiß, dass Jediakrobatik und Kampfkunst nicht so ganz zu mir passen. Wäre ich Cosplayer, würde ich mich selber wahrscheinlich eher in der "Schmuggler und sympathische Schurken"-Ecke ansiedeln. Dementsprechend liegt in meinem Bücherregal auch kein Lichtschwert, sondern eine viel unzivilisiertere Waffe, nämlich eine DL-44 in den klassischen Farben schwarz, grau und braun.
Außer X-Wing habe ich bisher so ziemlich alle Star Wars-Spiele von FFG ausprobiert; bei Imperial Assault habe ich mit ein paar Kumpels die Kampagne gezockt, Armada hat mich am Anfang geflasht, aber dann doch nie so gepackt wie X-Wing. Destiny mag ich wirklich gerne. Leider ist die Szene in Deutschland winzig und die kleineren Turnierformate sind irgendwie unbefriedigend. Aber als ich nach meinem X-Wing Misserfolg auf der EM am zweiten Tag Destiny gespielt hatte, hatte ich dabei wirklich eine Menge Spaß! Die internationale Destiny-Community wirkte noch netter als die bei X-Wing und ich hatte sogar das Glück den amtierenden Europameister kennen zu lernen (und mit viel Glück zu besiegen). Außerhalb des Star Wars-Universums gibt es noch ein Brettspiel, das ich über alles liebe, und das ist Shadows of Brimstone. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Rollenspiel und Dungeoncrawler in einem Lovecraft'schen Wild West Setting. Wer immer schon mal im feudalen Japan mit einer Gruppe Cowboys auf einem verlassenen Raumschiff gegen Dinosaurier und mutierte Vampire kämpfen wollte (so wie ich) kommt hier voll auf seine Kosten. Zu allem Überfluss haben wir im X-Wing-Team jetzt auch noch angefangen (wieder) Magic zu spielen, genauer gesagt Commander (oder EDH für die coolen da draußen). Ich habe meine ganze Kindheit verschiedene Kartenspiele gesammelt, vor Allem die Star Trek und Star Wars CCGs und eben auch Magic, hatte aber nie jemanden zum Spielen. Das hole ich grade endlich nach. Aber meine große Liebe ist und bleibt X-wing. Kein anderes Spiel macht immer und immer wieder so viel Spaß und für kein anderes System würde ich mich über das eigentliche Spiel hinaus so engagieren wie für X-Wing (zwinker, zwinker Überleitung *grins*).
Schön, dass du auch ein Fan der Mynocs bist und dann will ich deine Vorlage einer Überleitung doch auch gleich mal nutzen, denn meine Bothaner-Spione haben mir gerade gesteckt, dass du selbst in einem Podcast aktiv bist, magst du dazu ein wenig erzählen? Was macht ihr so, wie habt ihr euch gefunden, wie findet und bearbeitet ihr eure Themen? Und sozusagen als Bonusfrage: wie siehst du die Zukunft der (deutschen und internationalen) X-Wing Podcast Szene jetzt um und nach Welle 11?
Mark (hier im Forum Kreisbrecher), Sebastian (Bonezai), Flo (Verco) und ich machen seit etwa vier Monaten den Aggromech Podcast. Wir kennen uns eigentlich alle aus einem Spieleladen hier in Berlin wo wir uns fast jeden Freitag zum Zocken treffen. Ein paar von uns Jungs dort in dem Laden hat es gestört, dass Berlin keine X-Wing Liga hat und da haben wir uns in einer Orga-Gruppe zusammengeschlossen um eine Liga zu organisieren. Aus der BXL-Orga hat sich dann ein Team herauskristallisiert, nämlich Aggromech Berlin. Zu dem Zeitpunkt als Mark mich und Sebastian das erste mal gefragt hatte, ob wir einen Podcast machen wollen, hatte ich selber schon lange mit dem Gedanken gespielt und war sofort dabei.
Die Idee war eigentlich erstmal einfach nur, uns bei dem aufzunehmen, was wir ohnehin schon immer taten, wenn wir irgendwo im Auto von oder zu einem Turnier fahrend zusammensaßen, nämlich über X-Wing quatschen. Da wir alle drei aus dem technisch/kreativen Bereich kommen, stand uns Know How und Equipment auch von Anfang zur Verfügung und dann haben wir einfach losgelegt. Erstmal ohne große Vorbereitung oder auch Vorstellung wo genau die Reise hingehen soll, aber es hat dann doch auf Anhieb ganz gut geklappt und mittlerweile haben wir auch ein bisschen mehr Anspruch was sowohl technische als auch inhaltliche Qualität angeht. Unser vierter Mann, der Flo, hat sich dann in Folge 4 noch dazugesellt und gehört mittlerweile auch zur Stammbesetzung. Er schafft es ganz gut uns drei Großturnierfanatiker ein bisschen am Boden zu halten und den Casual-Aspekt des Spiels nicht völlig aus den Augen zu verlieren.
Die Themen kommen eigentlich ganz von alleine. Tatsächlich ist es so, dass seit wir angefangen haben mit dem Podcast, so viel passiert ist mit neuen Wellen und Ankündigungen und FAQs und dergleichen, dass wir es kaum schaffen neben unseren Turnierberichten und den News noch Themen von unserer langen Wunschliste unterzubringen. Wenn wir das doch mal schaffen, dann holen wir uns gerne Inspiration bei anderen Podcasts, wie die schon erwähnten Mynocks, Scum and Villainy, Nova Squadron, Carolina Krayts usw. Der Blog von Team Unicorn ist für mich auch nach wie vor eine sehr wichtige Quelle für X-Wing-Stoff und natürlich hören wir auch alle den Lothal Radio Podcast, der ja lustigerweise mehr oder weniger zeitgleich (ein paar Tage vor unserem Podcast) online gegangen ist. Was allerdings die Ausführung der Themen angeht, versuchen wir das dann aber doch auf unsere eigene Art anzupacken und dabei sind uns eine gewisse Authentizität und vor allem auch eine gute Portion Humor sehr wichtig.
Ob sich Welle XI jetzt speziell auf die Podcast-Szene auswirken wird, weiß ich zwar nicht, aber ich denke, dass die Zukunft generell für X-Wing und daher auch für alle Dinge, die da dranhängen, gut aussieht. Blogs, Podcasts und YouTube-Channel werden täglich mehr, wir werden mit immer mehr, immer besseren Livestreams via Twitch verwöhnt und auch der deutschsprachige Raum hat im Gegensatz zu noch vor einem halben Jahr mittlerweile zwei aktive X-Wing-Podcasts.
Hast du Tipps oder Anregungen für die Community, sowohl von technischer als auch von organisatorischer Seite aus, die eventuell auch mit dem Gedanken spielen, einen Podcast ins Leben zu rufen? Wie und mit was für Equipment nehmt ihr eure Folgen auf, wie wird geschnitten und bearbeitet? Du musst hier natürlich nicht all eure Betriebsgeheimnisse preisgeben, aber ein kleiner Kickstart für angehende Podcaster wäre sicherlich für einige aus der Community sehr interessant.
Wir haben das Glück, dass uns bei Mark auf Arbeit ein Raum zur Verfügung steht, in dem wir gemütlich vor Ort aufnehmen können und der zusätzlich auch schon mit einem Konferenzmikro und einem Rechner zum Aufnehmen ausgestattet ist. Dass wir wirklich alle bei der Aufnahme im selben Raum um einen Tisch sitzen können ist von enormem Vorteil, denn es erzeugt eine lockere, natürliche Gesprächs-Atmosphäre. Außerdem ist uns als Podcast-Konsumenten die Tonqualität sehr wichtig und dieses Setup umgeht viele Probleme die man bekommt, wenn man z.b. über Skype oder ähnliche Services aufnimmt, was die Mehrheit der Podcasts machen. Die Postproduktion übernehme ich in den allermeisten Fällen (obwohl Mark das auch könnte), weil ich mit meinem beruflichen Background die notwendigen Programme rumliegen habe und das ganze auch relativ zügig erledigt bekomme.
Ich denke technische Tipps, wie man einen Podcast aufzieht, gibts im Internet wie Sand am Meer, da ist es relativ einfach sich das notwendige Know How abzuholen. Darüber hinaus denke ich, macht es Sinn sich ein paar Dinge zu überlegen. Man sollte sich über den zeitlichen Aufwand wirklich im Klaren sein. Wir sind z.B. zu viert um alle 3 Wochen eine etwa zweistündige Folge rauszubringen. D.h. jeder steckt in etwa 2-3 Stunden Vorbereitung in eine Folge, die Aufnahme dauert meistens 4 bis 5 Stunden und danach muss noch jemand 3 bis 6 Stunden Postproduktion machen (das kann auch viel mehr sein, je nachdem wie glatt die Aufnahme läuft und wieviel Erfahrung der Editor hat). Vielleicht klingt das nicht nach viel, aber wenn man bedenkt dass die meisten 40 Stunden arbeiten, dann noch Freundin oder sogar Familie haben und einem diese Zeit dann im Endeffekt wieder bei dem Hobby fehlt, das der Podcast zum Thema hat, sollte man sich genau überlegen, ob es realistisch ist, das auch wirklich über einen längeren Zeitraum in bestimmten Zeitintervallen hinzukriegen. Es bringt auch nichts wenn man sich dann stresst und alle bei der Aufnahme ausgebrannt und pissig sind und keinen Spaß haben (und dadurch dann auch der Arbeitsaufwand hinterher in der Postproduktion wieder steigt). Außerdem sollte man die Möglichkeit haben, wenigstens ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen. Auch wenn es in der heutigen Zeit möglich ist, einen YouTube Channel oder einen Podcast komplett ohne Budget aufzuziehen, braucht man leider trotzdem das ein oder andere Stück Equipment, wenn man ein Mindestlevel an Qualität erreichen will. Aber wenn einen das nicht abschreckt und man wirklich Bock drauf hat und man am besten auch noch den Rückhalt von ein paar verlässlichen Kumpels hat, dann gibt's nichts was dagegen spricht einfach loszulegen!
Euer Podcast ist auf jeden Fall eine faszinierende Möglichkeit, die aktuellen Geschehnisse in der Community und die jeweils bestehende Meta zu bearbeiten. Meine Bothaner-Spione haben mir übrigens auch berichtet, dass du noch in einer weiteren Sparte des Hobbies aktiv bist, denn du stellst auch alternative X-Wing Piloten- und Aufrüstungskarten her. Gerade mich als Medientechniker (Siebdruck) und großem Fan von 'Alt-Art Karten' (besonders von Paul LaRue) interessiert es da besonders, wie du die Karten erstellst und später den Druck realisierst. Des weiteren wird es für die Leser sicherlich auch spannend zu erfahren sein, wie man dich dazu animieren kann, solche Karten zu erstellen.
Danke für das Lob! Deine Bothaner-Spione sind ziemlich fleißig! Ich hoffe, dass nicht allzu viele den Tod fanden beim Heranschaffen so vieler Informationen über mich. Ich habe zwar Kunsterziehung und Filmschnitt studiert, arbeite tatsächlich aber hauptsächlich als Grafik Designer. Deshalb rede ich da auch gar nicht so gerne über die ganze Kartensache, weil ich mich bei meinen Kreationen vieler Elemente bediene, deren Rechte ich nicht besitze. Aber wenn ich an der Stelle noch einmal klarstelle, dass ich die Karten ausschließlich für den eigenen Gebrauch und zum Verschenken auf Turnieren mache, denke ich geht das schon mal in Ordnung.
Irgendwo in den Weiten des Internets kann man Photoshop-Templates zum X-Wing Karten Selbstgestalten runterladen. Das war auch mein Start in diese Sparte des Hobbies. Bei diesen Downloads sind nämlich schon mal sämtliche Symbole und Schriftarten enthalten, die man für so ein Unterfangen braucht. Allerdings wollte ich von Anfang an Promokarten selber machen, also die Piloten- und Upgradekarten nachahmen, die man gewöhnlich auf Turnieren als Preis bekommt, hauptsächlich aus dem Grund, dass FFG irgendwann von Bildern aus den Filmen auf Artworks von Künstlern umgestellt hat und ich die Entscheidung damals nicht so gut fand und noch ein paar Karten mit Bildern aus den Filmen haben wollte. Also hab ich jeweils eine Promo aus den drei Fraktionen eingescannt und im Photoshop retuschiert. Wenn man das einmal erledigt hat, muss man im Prinzip nur noch Text eintippen und Bild dahinterlegen. Richtig Spaß machen mir die Full-Art-Karten im Systemopen-Format, weil da die Artworks so richtig zur Geltung kommen. Speziell diese Karten kommen bei unseren Turniere auch immer sehr gut an.
Wenn man generell für seine selbst kreierten Spielkarten eine gute aber leistbare Qualität haben möchte, empfehle ich immer printerstudio.de. Dort kann man seine Bilddateien hochladen und anordnen wie man will, auch Einzelanfertigungen sind möglich, ein echt guter Service. Leider haben die Upgradekarten von FFG ein ganz eigenes Format, das keine Online-Druckerei anbietet; printerstudio bietet ein Format an, das dieselbe Höhe aber etwa 3mm mehr Breite hat, weshalb ich nach einem ersten unzufriedenstellenden Testrun die Upgradekartenproduktion wieder eingestellt habe.
Auftragsarbeiten kann ich aus den oben genannten rechtlichen Gründen leider keine annehmen; dazu müsste ich das Design der Karten und die Artworks komplett selbst gestalten wie der von dir eingangs erwähnte Paul LaRue das eben z.B. macht, aber dafür fehlt mir leider ein bisschen die Zeit. Wo man diese rechtliche Sache allerdings ganz gut umgehen kann ist bei der Gestaltung von Acryl-Accessoires wie Schablonen, Token udgl. weshalb ich in diese Thematik auch noch eingetaucht bin vor ein paar Monaten. Es gibt in Berlin glücklicherweise mehrere von diesen offenen Werkstätten, in denen man sich für schmales Geld Lasercutter anmieten kann. Da hab ich mal schnell einen Workshop gemacht und seit dem laser ich mir und den Leuten aus meinem Team allen möglichen Acrylkram. Und natürlich gibts die Sachen auch alle auf unseren Turnieren als Preise!
Acryl als Preise, das hört man doch immer gern! Ich denke, ich habe deine Alt-Art Karten Arbeiten auch auf der MER Open in Salzgitter bewundern dürfen, wenn ich nicht irre. Damit würde ich dann auch schon zu meiner letzten Frage kommen, die sich mit Turnieren beschäftigt. Du hattest ja Eingangs schon anklingen lassen, dass du ein passionierter Turnierspieler bist und genau da würde ich mit meinen nächsten Fragen auch ansetzen wollen. Was für Listen/Fraktionen/Schiffe spielst du auf Turnieren am liebsten (und dann eher Meta-Style oder mehr experimentell), was siehst du auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches eher ungern und hast du vielleicht noch ein, zwei Turnier-Anekdoten für die Leser, um diese Frage (und das Interview im allgemeinen) harmonisch abzurunden?
Ja, das ist gut möglich, dass du die da gesehen hast. Das war eine schöne Sache, dieser tolle Preispool, an dem sich so viele Leute aus der Community beteiligt haben.
Ich finde tatsächlich, dass das Adrenalin und die Abwechslung was Listen und Gegner angeht auf Turnieren das Spiel erst so richtig abrunden. Ich denke ich spiele viel Metalisten. Manchmal spiele ich auch Listen, die Teamkollegen von mir entwickelt haben und ganz selten schaffe ich es selber eine halbwegs kompetitive Liste zu basteln und das ist mir dann natürlich am liebsten. Aber ich bin nicht allzu gut im Listenbauen, wahrscheinlich weil ich es nicht sehr gern mache. Das eigentliche Spielen macht mir einfach mehr Spaß. Fraktionen spielen für mich bei der Listenauswahl eine sekundäre Rolle; Fluffmäßig sind mir die Rebellen am sympathischsten; trotzdem spiele ich fast nie Rebellen bei X-Wing. Wenn meine Turnierlisten eine Sache gemeinsam haben, dann sind es wohl große Bases, ob das Doppelkrabben, Doppeldecis, Doppelbusse plus Y-Wing oder jetzt Dengar-Asajj ist.
Das einzige, was ich auf der anderen Seite des Tisches ungern sehe, sind unangenehme Gegner, aber glücklicherweise ist das eine Seltenheit bei X-Wing. In meinen etwa 30 Turnieren hatte ich vielleicht zwei oder drei mal das Pech, einem Gegner gegenüberzustehen mit dem das Spiel nicht ganz so viel Spaß gemacht hat. Eine der schönsten Momente war ganz früh in meiner "X-Wing-Karriere" auf einem Turnier in Dresden. Es war mein zweites Turnier und vielleicht mein 8. oder 9. X-Wing Spiel. Gleich im ersten Anflug des ersten Spiels des Turniers hatte ich (relativ offensichtlich) den falschen S-Loop eingestellt und wäre damit komplett von der Platte geflogen. Ich hab mich geärgert und meine Krabbe vom Spielfeld genommen, aber mein Gegner hat darauf bestanden, dass ich sie wieder aufstelle, dort, wo sie ursprünglich landen sollte. Diese Art von Fairplay habe ich seither oft auf Turnieren angetroffen und ich versuche mich seither selber auch so zu verhalten. Und im Endeffekt ist es die Community und das allgegenwärtige "Fly casual" warum ich immer noch so gerne X-Wing spiele.
Ich danke Izian Fel sehr für dieses spannende Interview, gebe den Titel des 'Piloten im Fokus' nun an ihn ab und damit auch die Verantwortung, den nächsten PiF zu finden.
Rashktah over and out, fly casual!
Ich gebe meine lodernde Fackel der Aufmerksamkeit nun an meinen Interviewpartner weiter. Wer es geworden ist?
Izian Fel
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Moin! Ich freue mich, dass du meine Anfrage akzeptiert hast, der nächste 'Pilot im Fokus' zu werden. Bevor wir in die gar düsteren Details von X-Wing starten, würde es mich freuen, wenn du ein wenig über dich erzählen könntest! Wer bist du, woher kommst du und was hat dich zum X-Wing Miniaturenspiel geführt?
Die düsteren Details von X-Wing, na da bin ich ja mal schon sehr gespannt wo die Reise hingehen wird! In Anbetracht dieser Einleitung werde ich mal versuchen den Anfang möglichst leicht verdaulich und sonnig zu halten. Ich komme aus dem Herzen Tirols (fast), aus Hall in Tirol, ganz in der Nähe von Innsbruck. Dort wurde es mir allerdings schon sehr bald ob der bedrohlichen Steinwände ringsum (sprich: Schtoanahaifn) zu eng und ich floh nach Wien um dort Kunst zu studieren. Die Wiener mit ihrem ständigen "Sumpan" (will heißen Gejammer) gingen mir dann allerdings auch schon nach ein paar Jahren so auf den Zeiger, dass ich mein Glück als nächstes in Berlin versucht habe und hier bin ich nun nach zehn Jahren auch wirklich heimisch geworden.
Ich war immer schon ein Nerd. Die Special Edition von Episode IV damals im Kino mit meinem Papa so wie die tägliche Portion Star Trek TNG nach der Schule haben mich geformt wie sonst kaum etwas. In meinen "coolen Studentenjahren" habe ich meinen inneren Nerd dann zu Gunsten von Kiffen und Demonstrieren Gehen ziemlich unterdrückt, aber irgendwann kommt man dann glücklicherweise in das Alter, wo man realisiert, dass das was wirklich wichtig ist im Leben, die Dinge sind, die man wirklich gerne tut, und zu dieser Zeit, als ich das wieder realisiert habe, hab ich auch X-Wing als mein erstes (und mittlerweile auch nicht mehr einziges) Spielsystem entdeckt. Das war so etwa zur Zeit von Welle 5.
Ah, ein Nerd, sehr sympathisch. Aus eigenem Interesse würde ich dann gern mal beim Thema 'andere Spielsysteme' nachbohren, also was dich neben X-Wing noch so an Spielen interessiert. Des weiteren würde ich dir gern einmal die drei großen Star Wars Fragen stellen, bei denen ich mich beim Mynoc Squadron Podcast habe inspirieren lassen: Was ist dein liebster Star Wars Film (und wieso ist es 'Empire strikes back'), was ist dein liebstes Raumschiff aus dem Star Wars Universum und welche Farbe hätte dein Lichtschwert (als Nicht-Jedi/Sith darfst du natürlich auch eine beliebige andere Waffe wählen)?
Oh yeah, die drei Star Wars-Fragen, sehr cool! Ich höre die Mynocks auch sehr gerne. Tatsächlich hat Rogue One nach vielen Jahren Empire Strikes Back als meinen Lieblings-Star Wars-Film abgelöst. Der Film macht einfach alles richtig, und spätestens als Dutch in der Schlacht von Scarif als Gold One auftauchte, saß ich mit feuchten Augen im Kino und war einfach nur high vor lauter Freude. Dann noch der Schluss mit Vader und Leia in der Tantive IV... Nerdgasm! So, das war die einfach zu beantwortende Frage. Die anderen zwei sind viel schwieriger... Die coole Antwort auf die Frage, nach meinem Lieblingsschiff wäre wahrscheinlich die Eclipse, der große schwarze Super Star Destroyer des Imperators aus der Dark Empire Trilogy. Aber wenn ich wirklich, wirklich ehrlich bin, dann ist die Wahrheit viel langweiliger: Der Millennium Falcon. Es wird einfach nicht ikonischer, abgewrackter und cooler. Er ist einfach der schönste Haufen Weltraumschrott in der Galaxis. Mein Lichtschwert wäre weiß wie die von Ashoka in Rebels. Aber wer mich persönlich kennt, oder zumindest schon mal gesehen hat, weiß, dass Jediakrobatik und Kampfkunst nicht so ganz zu mir passen. Wäre ich Cosplayer, würde ich mich selber wahrscheinlich eher in der "Schmuggler und sympathische Schurken"-Ecke ansiedeln. Dementsprechend liegt in meinem Bücherregal auch kein Lichtschwert, sondern eine viel unzivilisiertere Waffe, nämlich eine DL-44 in den klassischen Farben schwarz, grau und braun.
Außer X-Wing habe ich bisher so ziemlich alle Star Wars-Spiele von FFG ausprobiert; bei Imperial Assault habe ich mit ein paar Kumpels die Kampagne gezockt, Armada hat mich am Anfang geflasht, aber dann doch nie so gepackt wie X-Wing. Destiny mag ich wirklich gerne. Leider ist die Szene in Deutschland winzig und die kleineren Turnierformate sind irgendwie unbefriedigend. Aber als ich nach meinem X-Wing Misserfolg auf der EM am zweiten Tag Destiny gespielt hatte, hatte ich dabei wirklich eine Menge Spaß! Die internationale Destiny-Community wirkte noch netter als die bei X-Wing und ich hatte sogar das Glück den amtierenden Europameister kennen zu lernen (und mit viel Glück zu besiegen). Außerhalb des Star Wars-Universums gibt es noch ein Brettspiel, das ich über alles liebe, und das ist Shadows of Brimstone. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Rollenspiel und Dungeoncrawler in einem Lovecraft'schen Wild West Setting. Wer immer schon mal im feudalen Japan mit einer Gruppe Cowboys auf einem verlassenen Raumschiff gegen Dinosaurier und mutierte Vampire kämpfen wollte (so wie ich) kommt hier voll auf seine Kosten. Zu allem Überfluss haben wir im X-Wing-Team jetzt auch noch angefangen (wieder) Magic zu spielen, genauer gesagt Commander (oder EDH für die coolen da draußen). Ich habe meine ganze Kindheit verschiedene Kartenspiele gesammelt, vor Allem die Star Trek und Star Wars CCGs und eben auch Magic, hatte aber nie jemanden zum Spielen. Das hole ich grade endlich nach. Aber meine große Liebe ist und bleibt X-wing. Kein anderes Spiel macht immer und immer wieder so viel Spaß und für kein anderes System würde ich mich über das eigentliche Spiel hinaus so engagieren wie für X-Wing (zwinker, zwinker Überleitung *grins*).
Schön, dass du auch ein Fan der Mynocs bist und dann will ich deine Vorlage einer Überleitung doch auch gleich mal nutzen, denn meine Bothaner-Spione haben mir gerade gesteckt, dass du selbst in einem Podcast aktiv bist, magst du dazu ein wenig erzählen? Was macht ihr so, wie habt ihr euch gefunden, wie findet und bearbeitet ihr eure Themen? Und sozusagen als Bonusfrage: wie siehst du die Zukunft der (deutschen und internationalen) X-Wing Podcast Szene jetzt um und nach Welle 11?
Mark (hier im Forum Kreisbrecher), Sebastian (Bonezai), Flo (Verco) und ich machen seit etwa vier Monaten den Aggromech Podcast. Wir kennen uns eigentlich alle aus einem Spieleladen hier in Berlin wo wir uns fast jeden Freitag zum Zocken treffen. Ein paar von uns Jungs dort in dem Laden hat es gestört, dass Berlin keine X-Wing Liga hat und da haben wir uns in einer Orga-Gruppe zusammengeschlossen um eine Liga zu organisieren. Aus der BXL-Orga hat sich dann ein Team herauskristallisiert, nämlich Aggromech Berlin. Zu dem Zeitpunkt als Mark mich und Sebastian das erste mal gefragt hatte, ob wir einen Podcast machen wollen, hatte ich selber schon lange mit dem Gedanken gespielt und war sofort dabei.
Die Idee war eigentlich erstmal einfach nur, uns bei dem aufzunehmen, was wir ohnehin schon immer taten, wenn wir irgendwo im Auto von oder zu einem Turnier fahrend zusammensaßen, nämlich über X-Wing quatschen. Da wir alle drei aus dem technisch/kreativen Bereich kommen, stand uns Know How und Equipment auch von Anfang zur Verfügung und dann haben wir einfach losgelegt. Erstmal ohne große Vorbereitung oder auch Vorstellung wo genau die Reise hingehen soll, aber es hat dann doch auf Anhieb ganz gut geklappt und mittlerweile haben wir auch ein bisschen mehr Anspruch was sowohl technische als auch inhaltliche Qualität angeht. Unser vierter Mann, der Flo, hat sich dann in Folge 4 noch dazugesellt und gehört mittlerweile auch zur Stammbesetzung. Er schafft es ganz gut uns drei Großturnierfanatiker ein bisschen am Boden zu halten und den Casual-Aspekt des Spiels nicht völlig aus den Augen zu verlieren.
Die Themen kommen eigentlich ganz von alleine. Tatsächlich ist es so, dass seit wir angefangen haben mit dem Podcast, so viel passiert ist mit neuen Wellen und Ankündigungen und FAQs und dergleichen, dass wir es kaum schaffen neben unseren Turnierberichten und den News noch Themen von unserer langen Wunschliste unterzubringen. Wenn wir das doch mal schaffen, dann holen wir uns gerne Inspiration bei anderen Podcasts, wie die schon erwähnten Mynocks, Scum and Villainy, Nova Squadron, Carolina Krayts usw. Der Blog von Team Unicorn ist für mich auch nach wie vor eine sehr wichtige Quelle für X-Wing-Stoff und natürlich hören wir auch alle den Lothal Radio Podcast, der ja lustigerweise mehr oder weniger zeitgleich (ein paar Tage vor unserem Podcast) online gegangen ist. Was allerdings die Ausführung der Themen angeht, versuchen wir das dann aber doch auf unsere eigene Art anzupacken und dabei sind uns eine gewisse Authentizität und vor allem auch eine gute Portion Humor sehr wichtig.
Ob sich Welle XI jetzt speziell auf die Podcast-Szene auswirken wird, weiß ich zwar nicht, aber ich denke, dass die Zukunft generell für X-Wing und daher auch für alle Dinge, die da dranhängen, gut aussieht. Blogs, Podcasts und YouTube-Channel werden täglich mehr, wir werden mit immer mehr, immer besseren Livestreams via Twitch verwöhnt und auch der deutschsprachige Raum hat im Gegensatz zu noch vor einem halben Jahr mittlerweile zwei aktive X-Wing-Podcasts.
Hast du Tipps oder Anregungen für die Community, sowohl von technischer als auch von organisatorischer Seite aus, die eventuell auch mit dem Gedanken spielen, einen Podcast ins Leben zu rufen? Wie und mit was für Equipment nehmt ihr eure Folgen auf, wie wird geschnitten und bearbeitet? Du musst hier natürlich nicht all eure Betriebsgeheimnisse preisgeben, aber ein kleiner Kickstart für angehende Podcaster wäre sicherlich für einige aus der Community sehr interessant.
Wir haben das Glück, dass uns bei Mark auf Arbeit ein Raum zur Verfügung steht, in dem wir gemütlich vor Ort aufnehmen können und der zusätzlich auch schon mit einem Konferenzmikro und einem Rechner zum Aufnehmen ausgestattet ist. Dass wir wirklich alle bei der Aufnahme im selben Raum um einen Tisch sitzen können ist von enormem Vorteil, denn es erzeugt eine lockere, natürliche Gesprächs-Atmosphäre. Außerdem ist uns als Podcast-Konsumenten die Tonqualität sehr wichtig und dieses Setup umgeht viele Probleme die man bekommt, wenn man z.b. über Skype oder ähnliche Services aufnimmt, was die Mehrheit der Podcasts machen. Die Postproduktion übernehme ich in den allermeisten Fällen (obwohl Mark das auch könnte), weil ich mit meinem beruflichen Background die notwendigen Programme rumliegen habe und das ganze auch relativ zügig erledigt bekomme.
Ich denke technische Tipps, wie man einen Podcast aufzieht, gibts im Internet wie Sand am Meer, da ist es relativ einfach sich das notwendige Know How abzuholen. Darüber hinaus denke ich, macht es Sinn sich ein paar Dinge zu überlegen. Man sollte sich über den zeitlichen Aufwand wirklich im Klaren sein. Wir sind z.B. zu viert um alle 3 Wochen eine etwa zweistündige Folge rauszubringen. D.h. jeder steckt in etwa 2-3 Stunden Vorbereitung in eine Folge, die Aufnahme dauert meistens 4 bis 5 Stunden und danach muss noch jemand 3 bis 6 Stunden Postproduktion machen (das kann auch viel mehr sein, je nachdem wie glatt die Aufnahme läuft und wieviel Erfahrung der Editor hat). Vielleicht klingt das nicht nach viel, aber wenn man bedenkt dass die meisten 40 Stunden arbeiten, dann noch Freundin oder sogar Familie haben und einem diese Zeit dann im Endeffekt wieder bei dem Hobby fehlt, das der Podcast zum Thema hat, sollte man sich genau überlegen, ob es realistisch ist, das auch wirklich über einen längeren Zeitraum in bestimmten Zeitintervallen hinzukriegen. Es bringt auch nichts wenn man sich dann stresst und alle bei der Aufnahme ausgebrannt und pissig sind und keinen Spaß haben (und dadurch dann auch der Arbeitsaufwand hinterher in der Postproduktion wieder steigt). Außerdem sollte man die Möglichkeit haben, wenigstens ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen. Auch wenn es in der heutigen Zeit möglich ist, einen YouTube Channel oder einen Podcast komplett ohne Budget aufzuziehen, braucht man leider trotzdem das ein oder andere Stück Equipment, wenn man ein Mindestlevel an Qualität erreichen will. Aber wenn einen das nicht abschreckt und man wirklich Bock drauf hat und man am besten auch noch den Rückhalt von ein paar verlässlichen Kumpels hat, dann gibt's nichts was dagegen spricht einfach loszulegen!
Euer Podcast ist auf jeden Fall eine faszinierende Möglichkeit, die aktuellen Geschehnisse in der Community und die jeweils bestehende Meta zu bearbeiten. Meine Bothaner-Spione haben mir übrigens auch berichtet, dass du noch in einer weiteren Sparte des Hobbies aktiv bist, denn du stellst auch alternative X-Wing Piloten- und Aufrüstungskarten her. Gerade mich als Medientechniker (Siebdruck) und großem Fan von 'Alt-Art Karten' (besonders von Paul LaRue) interessiert es da besonders, wie du die Karten erstellst und später den Druck realisierst. Des weiteren wird es für die Leser sicherlich auch spannend zu erfahren sein, wie man dich dazu animieren kann, solche Karten zu erstellen.
Danke für das Lob! Deine Bothaner-Spione sind ziemlich fleißig! Ich hoffe, dass nicht allzu viele den Tod fanden beim Heranschaffen so vieler Informationen über mich. Ich habe zwar Kunsterziehung und Filmschnitt studiert, arbeite tatsächlich aber hauptsächlich als Grafik Designer. Deshalb rede ich da auch gar nicht so gerne über die ganze Kartensache, weil ich mich bei meinen Kreationen vieler Elemente bediene, deren Rechte ich nicht besitze. Aber wenn ich an der Stelle noch einmal klarstelle, dass ich die Karten ausschließlich für den eigenen Gebrauch und zum Verschenken auf Turnieren mache, denke ich geht das schon mal in Ordnung.
Irgendwo in den Weiten des Internets kann man Photoshop-Templates zum X-Wing Karten Selbstgestalten runterladen. Das war auch mein Start in diese Sparte des Hobbies. Bei diesen Downloads sind nämlich schon mal sämtliche Symbole und Schriftarten enthalten, die man für so ein Unterfangen braucht. Allerdings wollte ich von Anfang an Promokarten selber machen, also die Piloten- und Upgradekarten nachahmen, die man gewöhnlich auf Turnieren als Preis bekommt, hauptsächlich aus dem Grund, dass FFG irgendwann von Bildern aus den Filmen auf Artworks von Künstlern umgestellt hat und ich die Entscheidung damals nicht so gut fand und noch ein paar Karten mit Bildern aus den Filmen haben wollte. Also hab ich jeweils eine Promo aus den drei Fraktionen eingescannt und im Photoshop retuschiert. Wenn man das einmal erledigt hat, muss man im Prinzip nur noch Text eintippen und Bild dahinterlegen. Richtig Spaß machen mir die Full-Art-Karten im Systemopen-Format, weil da die Artworks so richtig zur Geltung kommen. Speziell diese Karten kommen bei unseren Turniere auch immer sehr gut an.
Wenn man generell für seine selbst kreierten Spielkarten eine gute aber leistbare Qualität haben möchte, empfehle ich immer printerstudio.de. Dort kann man seine Bilddateien hochladen und anordnen wie man will, auch Einzelanfertigungen sind möglich, ein echt guter Service. Leider haben die Upgradekarten von FFG ein ganz eigenes Format, das keine Online-Druckerei anbietet; printerstudio bietet ein Format an, das dieselbe Höhe aber etwa 3mm mehr Breite hat, weshalb ich nach einem ersten unzufriedenstellenden Testrun die Upgradekartenproduktion wieder eingestellt habe.
Auftragsarbeiten kann ich aus den oben genannten rechtlichen Gründen leider keine annehmen; dazu müsste ich das Design der Karten und die Artworks komplett selbst gestalten wie der von dir eingangs erwähnte Paul LaRue das eben z.B. macht, aber dafür fehlt mir leider ein bisschen die Zeit. Wo man diese rechtliche Sache allerdings ganz gut umgehen kann ist bei der Gestaltung von Acryl-Accessoires wie Schablonen, Token udgl. weshalb ich in diese Thematik auch noch eingetaucht bin vor ein paar Monaten. Es gibt in Berlin glücklicherweise mehrere von diesen offenen Werkstätten, in denen man sich für schmales Geld Lasercutter anmieten kann. Da hab ich mal schnell einen Workshop gemacht und seit dem laser ich mir und den Leuten aus meinem Team allen möglichen Acrylkram. Und natürlich gibts die Sachen auch alle auf unseren Turnieren als Preise!
Acryl als Preise, das hört man doch immer gern! Ich denke, ich habe deine Alt-Art Karten Arbeiten auch auf der MER Open in Salzgitter bewundern dürfen, wenn ich nicht irre. Damit würde ich dann auch schon zu meiner letzten Frage kommen, die sich mit Turnieren beschäftigt. Du hattest ja Eingangs schon anklingen lassen, dass du ein passionierter Turnierspieler bist und genau da würde ich mit meinen nächsten Fragen auch ansetzen wollen. Was für Listen/Fraktionen/Schiffe spielst du auf Turnieren am liebsten (und dann eher Meta-Style oder mehr experimentell), was siehst du auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches eher ungern und hast du vielleicht noch ein, zwei Turnier-Anekdoten für die Leser, um diese Frage (und das Interview im allgemeinen) harmonisch abzurunden?
Ja, das ist gut möglich, dass du die da gesehen hast. Das war eine schöne Sache, dieser tolle Preispool, an dem sich so viele Leute aus der Community beteiligt haben.
Ich finde tatsächlich, dass das Adrenalin und die Abwechslung was Listen und Gegner angeht auf Turnieren das Spiel erst so richtig abrunden. Ich denke ich spiele viel Metalisten. Manchmal spiele ich auch Listen, die Teamkollegen von mir entwickelt haben und ganz selten schaffe ich es selber eine halbwegs kompetitive Liste zu basteln und das ist mir dann natürlich am liebsten. Aber ich bin nicht allzu gut im Listenbauen, wahrscheinlich weil ich es nicht sehr gern mache. Das eigentliche Spielen macht mir einfach mehr Spaß. Fraktionen spielen für mich bei der Listenauswahl eine sekundäre Rolle; Fluffmäßig sind mir die Rebellen am sympathischsten; trotzdem spiele ich fast nie Rebellen bei X-Wing. Wenn meine Turnierlisten eine Sache gemeinsam haben, dann sind es wohl große Bases, ob das Doppelkrabben, Doppeldecis, Doppelbusse plus Y-Wing oder jetzt Dengar-Asajj ist.
Das einzige, was ich auf der anderen Seite des Tisches ungern sehe, sind unangenehme Gegner, aber glücklicherweise ist das eine Seltenheit bei X-Wing. In meinen etwa 30 Turnieren hatte ich vielleicht zwei oder drei mal das Pech, einem Gegner gegenüberzustehen mit dem das Spiel nicht ganz so viel Spaß gemacht hat. Eine der schönsten Momente war ganz früh in meiner "X-Wing-Karriere" auf einem Turnier in Dresden. Es war mein zweites Turnier und vielleicht mein 8. oder 9. X-Wing Spiel. Gleich im ersten Anflug des ersten Spiels des Turniers hatte ich (relativ offensichtlich) den falschen S-Loop eingestellt und wäre damit komplett von der Platte geflogen. Ich hab mich geärgert und meine Krabbe vom Spielfeld genommen, aber mein Gegner hat darauf bestanden, dass ich sie wieder aufstelle, dort, wo sie ursprünglich landen sollte. Diese Art von Fairplay habe ich seither oft auf Turnieren angetroffen und ich versuche mich seither selber auch so zu verhalten. Und im Endeffekt ist es die Community und das allgegenwärtige "Fly casual" warum ich immer noch so gerne X-Wing spiele.
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Ich danke Izian Fel sehr für dieses spannende Interview, gebe den Titel des 'Piloten im Fokus' nun an ihn ab und damit auch die Verantwortung, den nächsten PiF zu finden.
Rashktah over and out, fly casual!
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Zum Blog der X-Wing Selbsthilfegruppe!
X-Wing Therapiestunde - der Podcast
rashktah- Einwohner des MER
Re: Pilot im Fokus #20
Ein Österreicher der in Berlin wohnt? Ich dachte, da wohnen nur Stuttgarter!
Auf jeden Fall ein sehr cooles Interview mit spannenden Fragen und spannenden Antworten
Auf jeden Fall ein sehr cooles Interview mit spannenden Fragen und spannenden Antworten
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Drachenzorn- Boarding Team Mos Eisley
Hetaire- Boarding Team Mos Eisley
Re: Pilot im Fokus #20
Ich sollte noch ein paar Bilder nachreichen:
Die Aggromech Podcast Crew bei der Arbeit:
Armada Promokarten:
Unser Preispool bei den letzten BXL-Playoffs mit selbstgelaserten Acrylpreisen:
Destiny Token:
X-Wing Token:
Ausrüstungskarten-Test und Vergleich:
X-Wing Promokarten:
Die Aggromech Podcast Crew bei der Arbeit:
Armada Promokarten:
Unser Preispool bei den letzten BXL-Playoffs mit selbstgelaserten Acrylpreisen:
Destiny Token:
X-Wing Token:
Ausrüstungskarten-Test und Vergleich:
X-Wing Promokarten:
Drachenzorn- Boarding Team Mos Eisley
Re: Pilot im Fokus #20
Hö...mal einer den ich schon am Tisch hatte.
Kyberkristallkrieg in Dresden.
Lustiges Interview!
Und tolle Karten!
Kyberkristallkrieg in Dresden.
Lustiges Interview!
Und tolle Karten!
Dexter- Kriegsheld des MER
Re: Pilot im Fokus #20
Tolles Interview und Crew-Foto!
Sagt mal, sind einige (oder alle) der Acryl-Marker selbstgemacht? Insbesondere die Zielerfassungs- und Waffe-lahmgelegt-Marker? Wenn ja, wo kann man das machen lassen?
Sagt mal, sind einige (oder alle) der Acryl-Marker selbstgemacht? Insbesondere die Zielerfassungs- und Waffe-lahmgelegt-Marker? Wenn ja, wo kann man das machen lassen?
Laminidas- Boarding Team Mos Eisley
Re: Pilot im Fokus #20
Guten knackiges Interview. Gute Wahl. Immer wieder toll.
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One-Crit-Wonders Elbflorenz Turniertagebuch 2.0 OCW Flight Reports - YouTube Pilot im Fokus |
Dalli- Mitglied der Ehrengarde
Re: Pilot im Fokus #20
Kurzweiliges Interview ... cooler Typ ... lustige Truppe...
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- Hangar:
2x 2x 2x 2x 2x
2x 3x 2x 2x 2x 2x
2x 2x 2x 2x 2x 2x 2x 2x
In der Ruhe die Kraft liegt...
tanzbaer- Veteran des MER
Re: Pilot im Fokus #20
Genau. Coole Truppe und geile Tokens. Auch die Crits würden mich schwer interessieren.Laminidas schrieb:Tolles Interview und Crew-Foto!
Sagt mal, sind einige (oder alle) der Acryl-Marker selbstgemacht? Insbesondere die Zielerfassungs- und Waffe-lahmgelegt-Marker? Wenn ja, wo kann man das machen lassen?
Wahrscheinlich müssen wir zu ihren Turnieren fahren, Laminidas.
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„Größe nicht alles ist. Die kleinere Truppe wir sind, dafür größer im Geist.“
Yosha- Kriegsheld des MER
Re: Pilot im Fokus #20
Schönes Interview, hatte bis heute garnicht mitbekommen, dass du PiF warst :-D Schau da eigentlich schon ab und zu rein, weil mich die Reihe interessiert.
Caine-HoA- Veteran des MER
Re: Pilot im Fokus #20
Eure selbstgemachten Token sind einfach der Hammer. Generell bin ich großer Fan von euch und hoffe bald mal auf eins eurer Turniere kommen zu können!
Re: Pilot im Fokus #20
Drachenzorn schrieb: Einfach nur geniale Eigenkreationen!
Hatte bei Destiny die Freude mit dir zu zocken, auch wenn dein Poe/MAZ Deck mir so richtig gegeben hat bist ein cooler Typ
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Drachenzorn- Boarding Team Mos Eisley
Re: Pilot im Fokus #20
@Laminidas und Yosha: Danke für das Lob! Hier ist die Seite vom erwähnten HappyLab http://www.happylab.de/de_ber/home Dort laser ich die ganzen Sachen. Und richtig, bei unseren Turnieren könnt ihr die dann gewinnen es stehen ja Regionals an...
@Drachenzorn: Danke danke, hat mir auch viel Freude gemacht, warst ja leider nur einer von wenigen wo's funktioniert hat...
@Drachenzorn: Danke danke, hat mir auch viel Freude gemacht, warst ja leider nur einer von wenigen wo's funktioniert hat...
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